Freizeitgestaltung in Düsseldorf Mörsenbroicher Abenteuerspielplatz könnte größer und umgestaltet werden
Düsseldorf · Auf dem Abenteuerspielplatz in Mörsenbroich gibt es viel zu erleben. Geprüft wird aktuell eine Umgestaltung.
Der Abenteuerspielplatz (APS) in Mörsenbroich ist eine wichtige Anlaufstelle im Stadtteil für Kinder und Eltern. Die Bezirksvertretung 6 möchte die dortigen Angebote noch erweitern, doch dafür müsste auch mehr Platz bereitgestellt werden. Wie die Stadt auf Anfrage mitteilt, wird zurzeit die Möglichkeit der Umgestaltung beziehungsweise der Erweiterung der vorhandenen Räumlichkeiten geprüft.
Finanziert werden könnte der Ausbau über das Förderprogramm Soziale Stadt, um dessen Gelder sich die Stadt erneut beworben hat. „Wünschenswert wäre die Schaffung eines Multifunktionsraums, der den Pädagoginnen und Pädagogen vor Ort weitere Möglichkeiten bietet, flexibel auf die Bedarfe der Zielgruppe und ihrer Familien zu reagieren“, sagt eine Stadtsprecherin.
So ein flexibles Arbeiten, bei dem man oft nicht weiß, ob und wie viele Personen ein Angebot wahrnehmen werden, sind die sechs Mitarbeiter des APS, die noch durch eine Praktikantin und einen Jugendlichen im freiwilligen sozialen Jahr unterstützt werden, gewohnt. Denn die vielen unterschiedlichen Angebote auf dem Platz sind niedrigschwellig, können ohne Anmeldung besucht werden und entwickeln sich oft sehr kurzfristig aus den Bedürfnissen der Besucher. „Wir regen Dinge an, aber die Kinder können ihre eigenen Vorstellungen einbringen und so selbstständig und selbsttätig werden“, sagt APS-Leiter Daniel Koplowitz.
Die Anlage an der Sankt-Franziskus-Straße bietet vielfältige Möglichkeiten, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder zu befriedigen. Wer Ruhe möchte, kann sich beispielsweise an ein kleines Biotop zurückziehen oder es sich im großen Baumhaus gemütlich machen. Sportler spielen auf dem Bolzplatz Fußball oder nutzen das hügelige Gelände mit „geheimen“ Orten, um Fangen und Verstecken zu spielen. Wagemutige schwingen sich auf die zwölf Meter hohe Schaukel und wer seine Fantasie ausleben will, kann zum Beispiel auf der großen Ritterburg aus Holz spielen, mit einem Floß fahren oder das Indianerdorf besuchen.
Feuermachen, Budenbauen oder Handwerken ist auch möglich
Neuerdings können Naturfreunde helfen, in einem Gewächshaus Obst, Kräuter und Gemüse anzubauen. „Mit der Ernte haben wir dann gemeinsam gekocht“, sagt Koplowitz.Und dann gibt es immer auch Möglichkeiten, Dinge auszuprobieren, die man sonst woanders kaum erleben kann. Dazu gehört zum Beispiel, einfach einmal ein tiefes Loch zu buddeln. Unter Aufsicht wird ein Lagerfeuer angezündet und im Budenbaubereich darf mit Hammer, Zange und Säge gewerkelt werden. „Die Kinder sollen in vielen Bereichen Erfahrungen sammeln können. Das hilft auch, ihre Frustrationstoleranz zu erhöhen“, sagt Koplowitz. So wird der erste Nagel zumeist krumm beim Einschlagen, und auch der zweite und dritte. „Doch irgendwann klappt es dann.“ Geöffnet ist der Platz für Kinder von sechs bis 14 Jahren. Eltern müssen draußen bleiben, erhalten aber, wenn die Kinder das erste Mal die Anlage besuchen, auf Wunsch eine Führung über das Gelände. Im Schnitt 60 Kinder kommen pro Tag, darunter viele Stammgäste, die teilweise täglich vorbeischauen und dort auch ihre Schularbeiten erledigen. Dabei können sie um Hilfe bitten, wie auch bei vielen anderen Fragen und Problemen. „Wir sind Ansprechpartner für Themen, die von Liebeskummer, Gesundheit bis hin zu Schulproblemen reichen“, berichtet Koplowitz.
Er freut sich, dass nun eine eigenständige Holzwerkstatt neben dem Teich eingerichtet werden soll. „Wir sind immer im Wandel und es entstehen immer neue Angebote.“ So wird gerade geprüft, ob wieder Tiere, zuletzt waren das Kaninchen, den Platz bereichern sollen. Aber auch Bienen sind in der Diskussion. Ein Imker hat bereits vorgestellt, welche Aufgaben mit ihrer Haltung verbunden wären.