Gebühren Düsseldorf Abgaben, Gebühren, Steuern: Was 2020 für Düsseldorfer teurer und günstiger wird
Düsseldorf · Wie in jedem neuen Jahr verändern Stadt, Rheinbahn und Co. ihre Preise – aber längst nicht in jedem Fall wird es für die Bürger teurer.
Jeder Jahreswechsel ist in vielen Bereichen gleichbedeutend mit Veränderungen bei den Preisen und Gebühren. Meistens müssen die Bürger für Leistungen mehr bezahlen – das gilt auch für das Jahr 2020 – auch wenn Stadt und Unternehmen oft euphemistisch von Preis-Anpassungen sprechen. Insgesamt allerdings gestalten sich die Veränderungen moderat, was auch der im nächsten September anstehenden Kommunalwahl geschuldet sein könnte. Hier ein Überblick über die wichtigsten Bereiche:
ÖPNV Spötter attestieren der Rheinbahn seit Jahren, dass bei ihr nur Eines wirklich verlässlich und pünktlich kommt: die alljährliche Preiserhöhung für die Fahrkarten. Und das stimmt auch für das kommende Jahr wieder, obwohl man fairerweise dazusagen muss, dass die Tarifgestaltung überregional im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) erfolgt. Dennoch: Obwohl überall und ständig eine Senkung der ÖPNV-Preise als Anreiz zum Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn gefordert wird, steigen die Fahrpreise im VRR erneut an, im Schnitt um 1,8 Prozent. Zwar bleiben die Tarife für Einzelfahrscheine (Preisstufe A 2,90 / Kinder 1,70 Euro) ausnahmsweise stabil, dafür müssen ausgerechnet die Vielfahrer bei der Rheinbahn draufzahlen, weil die Abo-Karten (Ticket 1000, 2000, Schoko-ticket etc.) um die zwei Euro im Monat teurer werden.
Energie Bislang haben die Stadtwerke als wichtigster Anbieter in Düsseldorf keine Preiserhöhung für das nächste Jahr bei Strom und Erdgas angekündigt. Das kann allerdings im Laufe des Jahres noch folgen – so wie in diesem Jahr, als die Stadtwerke im Mai einen höheren Strompreis veranschlagten.
Müllabfuhr Die Restmüllgebühren sinken im Schnitt um 0,7 Prozent, für eine 120-LiterTonne im Vollservice um rund 2,90 Euro auf 468,72 Euro. Die Biotonne und die blaue Tonne für Altpapier sind im Teilservice gebührenfrei. Lediglich für den Vollservice, bei dem die Awista die Tonne von ihrem Standplatz abholt und dorthin zurückbringt, wird ein Zuschlag erhoben. Bei 120- oder 240- Liter-Tonnen sind dies 31,75 Euro im Jahr.
Straßenreinigung Hierfür werden die Gebühren im neuen Jahr nicht verändert.
Friedhof Ähnlich wie bei Müllabfuhr und Straßenreinigung bleiben auch die Friedhofs- und Bestattungsgebühren im nächsten Jahr einigermaßen stabil. Die Kalkulation der Stadt sieht nur geringe Abweichungen gegenüber 2019 vor, um die prognostizierten Kostensteigerungen von 1,6 Prozent zu decken. Im Bereich Krematorium können die Einäscherungsgebühren sogar um ein Prozent gesenkt werden. Sargbestattungen und Sarggrabstätten werden dagegen geringfügig teurer.
Abwasser Auch die Abwassergebührensätze bleiben in unveränderter Höhe bestehen.
Sondernutzungsgebühren Die Gebührensätze für Sondernutzungen im Straßenraum wie das Aufstellen von Gerüsten, Containern, Kabelbrücken sowie das Einrichten einer Baustellenfläche im öffentlichen Straßenraum werden allerdings erhöht. Je Container werden zum Beispiel täglich 4 Euro in der Zone I und 3 Euro in der Zone II fällig. Baustelleneinrichtungsflächen kosten vom ersten bis sechsten Monat 7 Euro in der Zone I und 6 Euro in der Zone II. Neu eingeführt wird eine Gebühr für das Aufstellen von E-Scootern, Leihfahrrädern, E-Rollern und ähnliches. Zusätzlich werden die Gebühren für Werbeanlagen teils deutlich erhöht oder neu eingeführt.
Handwerker-Parken Die Gebühr für den Handwerkerparkausweis steigt erneut drastisch an – nämlich von 100 auf 150 Euro im Jahr. 2018 kostete er noch 50 Euro. Mit dem Ausweis kann man sein Fahrzeug werktags von 7 bis 20 Uhr im eingeschränkten Halteverbot gebührenfrei an Parkscheinautomaten, in Bewohnerparkgebieten sowie in Gebieten mit Parkscheibenregelung abstellen. Die Stadt verweist darauf, dass ein Handwerkerparkausweis in anderen Städten wie Stuttgart (240 Euro) oder Frankfurt a.M. (305 Euro) noch viel teurer sei.
Steuern Die Sätze für Grund- und Gewerbesteuer bleiben in Düsseldorf unverändert.
Hundesteuer Seit Anfang 2018 erhalten hiesige Hundehalter nach der Anmeldung des Hundes nur noch einmalig einen Hundesteuerbescheid (für einen „normalen“ Hund werden weiterhin 96 Euro im Jahr fällig) mit Dauerwirkung und eine nummerierte Hundesteuermarke. Wenn sich nichts verändert, bekommt man keinen neuen Hundesteuerbescheid und keine neue Hundesteuermarke.