Abgasskandal: Stadt will mehr Elektroautos kaufen
Bei größeren Einsatzfahrzeugen des Fuhrparks und der Feuerwehr gibt es bislang keine Alternative zum Diesel.
Wie wirkt sich der Abgasskandal der Dieselfahrzeuge auf den städtischen Fuhrpark aus? Diese Anfrage der SPD-Ratsfraktion beantwortete Dezernentin Helga Stulgies gestern im Umweltausschuss.
Dazu gab es zunächst Zahlen: Der Fuhrpark verfügt (ohne die Fahrzeuge der Feuerwehr) über 682 Fahrzeuge. Von den 239 Pkw und Bussen sind 88 Dieselfahrzeuge, bei den 268 Lkw sind es 226. Aber auch der Großteil der 144 Arbeitsmaschinen (u.a. Laubbläser und Rasenmäher) sind 98 dieselbetrieben. Die 330 Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr sind fast alle Diesel-Fahrzeuge. Grund: Auf dem Markt gebe es bei den mehr als 3,5 Tonnern im Allgemeinen nur Dieselversionen.
Doch wie plant die Stadt künftig? Stulgies erklärt: „Wo es möglich erscheint, wird die Anschaffung von Elektrofahrzeugen geprüft.“ Beim Stadtbetrieb Zentrale Dienste würden bei auslaufenden Verträgen Verbrennfahrzeuge durch Elektrofahrzeuge ersetzt. Aber die Stadt kauft auch noch Benziner. Sie überlegt zudem alte Dieselfahrzeuge verschrotten zu lassen und die von vielen Herstellern angebotene „Wechselprämie“ zu nutzen.
SPD-Ratsfrau Ursula Holtmann-Schnieder regte an, dass Mitarbeiter der Verwaltung zu Terminen öfter mit Bussen und Bahnen fahren sollten. Hier arbeitet die Verwaltung bereits an einem internen Mobilitätsmanagement, das auch dies berücksichtige und den täglichen Bedarf der Fahrten überprüfe.
In einer weiteren Anfrage zum Thema, wollte die Ratsfraktion Die Linke wissen, ob die Stadt Schadensersatzansprüche gegen die Hersteller von Dieselfahrzeugen gestellt habe. Stulgies berichtet, dass dies derzeit geprüft werde. Bei 19 VW-Fahrzeugen sei bereits eine neue Software aufgespielt worden sei. Für die Nachrüstung seien der Stadt keine Kosten entstanden. Auch die Ausfallzeiten der Fahrzeuge seien überschaubar gewesen.