Düsseldorf Air Berlin: Mitarbeiter fürchten um Jobs

Air Berlin hat Insolvenz angemeldet. Viele Passagiere wollen nun nicht mehr bei der Airline buchen. Die Mitarbeiter der Fluglinie sind niedergeschlagen. Nur einer war bereit anonym mit der WZ zu sprechen.

Foto: N. Golsch

Düsseldorf. Niedergeschlagen sind die Gesichter der Air-Berlin-Mitarbeiter am Düsseldorfer Flughafen, die am Dienstagnachmittag die Technik-Zentrale verlassen. Fragen von Journalisten wollen sie nicht beantworten, die meisten winken ab und verschwinden schnell in Richtung Parkplatz. Die Pförtner am Empfang der Niederlassung sind gar aggressiv und schmeißen Journalisten raus.

Nur ein Mitarbeiter ist bereit anonym mit der WZ zu sprechen, etwas abseits des Gebäudes. „Die Nachricht war wie ein Schlag für viele von uns“, sagt er. „Wir hatten alle neue Hoffnung geschöpft nach den Umstrukturierungen der vergangenen Monate und dachten, dass es aufwärtsgeht.“ Viele seiner Kollegen würden nun um ihre Jobs fürchten und hätten nur durch eine kurz gehaltene interne Mitteilung von der Insolvenz erfahren. „Und viel mussten wir uns dann in der Presse selber zusammensuchen.“

Bei den Fluggästen, die am Dienstag am Schalter der Fluggesellschaft einchecken, ist die Stimmung geteilt. „Das wird erst einmal mein letzter Flug mit Air Berlin gewesen sein“, sagt etwa Birgit Gebetsroiter aus Salzburg. „Wer weiß, was da noch kommt. Ich will nicht riskieren, dass mein Flug in den Urlaub nachher gar nicht stattfindet.“ Andere dagegen scheren sich wenig um die Insolvenz: „Was soll’s, ich bin mir sicher, dass eine Lösung gefunden wird und es weiter geht“, sagt ein Passagier, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Und wieder ein anderer hat zwar ein ungutes Gefühl, für ihn gibt es aber keine Alternative: „Ich muss regelmäßig nach Stuttgart, da bleibt mir nur der Zug als Alternative. Aber ob ich darauf umsteige, überlege ich mir auch dreimal.“