Aktion „Eine Million Sterne“ in Hassels Das Lichtermeer blieb leider nicht hell

Meerbusch · Bei der Caritas-Aktion „Eine Million Sterne“ am Samstag spielte das Wetter nicht mit: Die auf dem Vorplatz der St. Antonius-Kirche aufgestellten Kerzen gingen immer wieder aus. Ein geselliger Abend wurde es trotzdem.

Auf dem Vorplatz von St. Antonius konnten die Kerzen im Rahmen der Aktion „Eine Million Sterne“ nur zeitweise entzündet werden, dennoch wurde ein Zeichen für eine gerechtere Welt gesetzt.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Es kam einer Sisyphusarbeit gleich. Kaum hatten die fleißigen Helfer die Kerzen angezündet, wurden diese vom Wind schon wieder ausgeblasen. Den Veranstaltern der Aktion „Eine Million Sterne“ blieb gar nichts anderes übrig, als ihre Bemühungen einzustellen, auch wenn sie es sehr bedauerten. Dabei hatten sich Mitarbeiter der Caritas, Firmlinge und Mitglieder der Kirchengemeinde so viel Mühe gegeben. Über tausend Kerzen hatten sie auf dem Vorplatz der St. Antonius-Kirche in Hassels verteilt, teilweise liebevoll zu Sternen geformt. Als die Kirchgänger aus der Messe kamen, sollte sie ein strahlendes Lichtermeer erwarten, als leuchtendes Zeichen der Solidarität mit Menschen in Not weltweit. Glühwein und Laugengebäck erwarteten sie aber trotz des schlechten Wetters vor der Kirche.

Am Samstag lud die Caritas international zur bundesweiten Solidaritätsaktion „Eine Million Sterne“ ein. Deutschlandweit wurden öffentliche Plätze in beeindruckende Lichtermeere verwandelt. Der Ursprung der Aktion liegt in Frankreich, wo 1984 ehrenamtliche Caritas-Mitarbeiter auf dem Weihnachtsmarkt in Annecy Kerzen an Passanten verschenkten und um Spenden für ihre Arbeit baten. Mittlerweile wird die Aktion europaweit jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit durchgeführt um ein Zeichen für eine gerechtere Welt zu setzen.

Die Besucher der Messe in Hassels nahmen die Wetterumstände gelassen auf, tranken ihren Glühwein einfach in der Kirche und plauderten miteinander. „Das wäre mit den Kerzen bestimmt atmosphärischer gewesen. So fehlt das Visuelle etwas. Aber dafür war die Kirche innen schön beleuchtet“, fand Gudrun Skalnik. Und in der Tat leuchtete der Altarraum in einem schönen Rot. An den Wänden gab es bunte Lichtspiele und Teelichter waren überall in St. Antonius verteilt. „Die Visionsmessen sind immer sehr schön, weil dann nicht alle sofort nach Hause gehen, sondern noch bleiben und miteinander sprechen. Das schafft eine schöne Gemeinschaft und das ist wichtig“, meinte Skalnik. „Es ist schade, dass das jetzt nicht so funktioniert hat, aber da kann man halt nichts machen“, fand Christine Pawelczyk.

Sie besucht die Messen in St. Antonius regelmäßig, fand die Visionsmesse am Samstag aber besonders schön. „Alles war so stimmungsvoll beleuchtet. Und es waren auch mehr Menschen dort als sonst“, sagte sie. Das war auch Virginia Titz, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, aufgefallen. „Es waren einige da, die sonst nicht so oft kommen. Und viele kamen auch aus anderen Stadtteilen. Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass unser Kaplan gut reden kann. Das zieht die Menschen an“, sagte sie. Rosemarie Leven und ihre Tochter Elke Kuhn gehören zu denen, die extra wegen der Aktion zur Messe kamen. „Das war eine sehr schöne Messe. Die Begleitung der Live-Band war toll“, fanden die beiden. Spendenzweck der Aktion in der St. Antonius- und Elisabeth-Gemeinde war eine Internatsschule für Chepang-Kinder im Nepal. „Wir sammeln immer in der Vorweihnachtszeit für diese Schule. Da wir gute Kontakte zu dem Pater dort haben, wissen wir, dass das Geld auch ankommt und den Menschen wirklich hilft“, sagte Titz. Die Chepang sind die Ureinwohner Nepals und leben als Bauern oft von der Hand in den Mund. Pfarrer Anthony Manickathan war 2015 auf einer privaten Reise im Nepal und hat sich das Internat angeschaut. „Das war sehr faszinierend für mich“, erzählte er. „Das Internat leistet Hilfe zur Selbsthilfe und das ist toll“, so der Pfarrer.