Alle Hauptschulen bleiben am Start
Mit Nachmeldungen reicht es nun doch für mindestens eine 5. Klasse. Bei den Gymnasien gibt es mehr Züge — und zum Teil Container.
Düsseldorf. In sieben Wochen beginnen die Sommerferien, Ende August das neue Schuljahr 2017 / 18. Wie groß dann die Klassen an den weiterführenden Schulen sein werden, steht an vielen Standorten noch nicht fest. Seit Ende der zweiten Anmeldephase im März hat sich noch einiges getan. Die wichtigste Nachricht: Alle sieben Hauptschulen können wohl doch wieder mindestens eine (5.) Eingangsklasse bilden, teilt Schulamtsleiterin Dagmar Wandt auf Anfrage der WZ mit.
In der ersten Runde hatten nur 86 Eltern ihr Kind an einer Hauptschule angemeldet, mittlerweile sind es über 200. Der starke Zuwachs ergibt sich durch Nachmeldungen von Eltern, die die Anmeldetermine versäumt haben und die Zuweisung von zugewanderten Kindern (Seiteneinsteigern). Wandt: „Weitere Nachmeldungen bis Schuljahresbeginn sind, auch aufgrund von Zuzügen, noch zu erwarten.“
Besonders groß war von Anfang an der Ansturm auf die Gymnasien. Mit einer Ausnahme: Das 2016 gestartete jüdische Albert-Einstein-Gymnasium kam zunächst nur auf 34 Anmeldungen für 2017 /18, „mittlerweile haben wir 41 Kinder für zwei 5. Klassen“, sagt Pavle Madzirov, der stellvertretende Schulleiter. Eigentlich wollte das jüdische Gymnasien rasch dreizügig werden, die erhofften nicht-jüdischen Kinder sind indes Mangelware. „Das liegt vor allem an dem provisorischen Standort an der Theodorstraße im Rather Industriegebiet, das bislang auch noch ohne Straßenbahnanbindung ist“, sagt Michael Szentei-Heise, der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde, dem Schulträger. Natürlich mache auch er sich Gedanken ob der Zahlen. „Berater haben uns aber von Anfang an gesagt: Es braucht vier, fünf Schuljahre, bis das richtig läuft“, sagt Szentei-Heise. Hoffnung macht ihm auch, dass die jüdische Rabin-Grundschule als natürlicher „Zulieferer“ ab 2018 / 19 von zwei auf drei Züge aufgestockt wird. Und dann wartet die Gemeinde natürlich auf den avisierten Neubau an der Borbecker Straße, für den es bereits schöne Architektenpläne geben soll.
Ein weiteres Sorgenkind war zunächst das traditonsreiche Görres-Gymnasium. Doch in der zweiten Anmelderunde verdoppelte es fast seine Neuanmeldungen — mit 118 Fünftklässlern gibt es nun sogar vier Eingangsklassen an der Königsallee. Leicht wird das räumlich nicht umzusetzen sein, das Görres verfügt seit jeher über wenig Platz. Und dann will es ja auch noch eine Mensa für die Mittagsverpflegung einrichten. Doch wann die kommt, ist laut Stadt nicht absehbar, das Projekt sei in einer frühen Planungsphase, erste Abstimmungsgespräche hätten aber stattgefunden. U*ngeklärt ist am Görres auch die Schulleiterfrage. Peter Labouvie, der von der Bezirksregierung im August als Krisenmanager eingesetzte Oberstudiendirektor, hat angeboten, ein weiteres Schuljahr zur Hälfte an der Kö und zur Hälfte an seinem Stamm-Gymnasium Koblenzer Straße zu wirken. Auch die Görres-Familie wünscht sich das. Doch die Bezirksregierung hat noch kein Grünes Licht gegeben, andererseits ist die Görres-Schulleiterstelle immer noch nicht ausgeschrieben. Schulamstleiterin Wandt spricht von einem „laufenden Sondierungsprozess“.
Ansonsten hat die Stadt bereits 2015 und 2016 die Zügigkeit an einigen Gymnasien erhöht. Auch für 2017/18 werden zusätzliche klassen eingerichtet, selbst wenn die dafür erforderlichen baulichen Maßnahmen erst später fertig werden. So wurden am Annette-von-Droste-Hülshoff-, am Cecilien- und Georg-Büchner-Gymnasium Klassenraumcontainer aufgestellt. Eine zusätzliche Klasse über die festgelegte Zügigkeit hinaus wird auf Wunsch der Schule lediglich am Leibniz-Gymnasium eingerichtet — im Rahmen der vorhandenen Räume.