Düsseldorf Altstadt: 450 Schwarzfahrer an einem Abend erwischt

Die Rheinbahn und die Polizei haben gemeinsam Fahrgäste überprüft. Das Ergebnis: Beinah jeder Zehnte hatte kein oder das falsche Ticket. Und Schwarzfahren war nicht der einzige Verstoß, den die Behörden feststellten.

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Düsseldorf. 5100 Nutzer der U-Bahn haben die Düsseldorfer Polizei und Mitarbeiter der Rheinbahn am Freitagabend überprüft und mussten in 445 Fällen beanstanden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, hatten die Betroffenen keine oder keine passende Fahrkarte dabei.

Dass die Altstadt am Freitagabend sehr gut besucht war, merkten die Kontrolleure bei ihrer Arbeit an der Haltestelle „Steinstraße/Königsallee“: Bis 1 Uhr waren sie im Dauereinsatz. Neben den Schwarzfahrern registrierten die Behörden nach eigenen Angaben weitere Verstöße: Drei Kontrollierte wurden festgenommen, weil gegen sie ein Haftbefehl vorliegt oder der Verdacht des illegalen Aufenthalts bestand. Zwei andere erhielten Anzeigen wegen Waffenbesitzes und weil sie sich nicht in Düsseldorf aufhalten durften. 18 Personen sollen gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen haben. Ein Mann muss sich bald verantworten, weil die Behörden bei ihm eine Hakenkreuz-Tätowierung feststellten. Und in drei Fällen erhielten die Erziehungsberechtigten die Nachricht, dass ihre Kinder länger ohne Begleitung unterwegs waren, als dies erlaubt ist.

Die Rheinbahn hatte im Mai angekündigt, bis zum Jahresende voraussichtlich zehn neue Kontrolleure einstellen und damit gegen Schwarzfahrer vorgehen zu wollen. Zwar ist die Zahl derer, die ohne gültigen Fahrschein erwischt wurden, nach Unternehmensangaben im vergangenen um 3000 auf 57 000 leicht gesunken. „Es wurde 2017 aber auch weniger kontrolliert als im Jahr davor“, sagt Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster. 1,51 Prozent der Fahrgäste mussten 2016 ihre Fahrkarte vorzeigen, 2017 waren es 1,43 Prozent. Die Schwarzfahrerquote liege relativ konstant um die zwei Prozent. Das Unternehmen hat derzeit 29 eigene Kontrolleure, hinzu kommen 55 einer Fremdfirma.

Wann immer es mehr Kontrollen gebe, sinke zeitversetzt auch die Zahl der Schwarzfahrer, sagte Schuster. Auch deshalb soll es weitere Gemeinschaftskontrollen mit der Polizei geben.