Aquazoo: Anfang 2014 startet die Sanierung
Das beliebteste Institut der Stadt wird endlich auf Vordermann gebracht — für 12,9 Millionen.
Düsseldorf. Alle großartigen Pläne für Neubauten am Aquazoo im Nordpark sind längst vom Tisch. Düsseldorfs beliebtestes Institut für die gesamte Familie wird jetzt nur noch den allgemeinen Standards entsprechend ausgebaut und saniert.
Anfang 2014 ist Baubeginn, 12,9 Millionen Euro stehen bereit. Darin enthalten sind 1,8 Millionen Euro vom spendablen Freundeskreis unter Michael Fischer. Gestern stellte Kulturdezernent Hans-Georg Lohe das Konzept im Fachausschuss vor.
Es geht um eine Rundumerneuerung des 25 Jahre alten Hauses mit neuer Haustechnik, Beleuchtung, Brandschutz, Sicherheitstechnik und einem neuen Blockheizkraftwerk. Insgesamt werde, so der Dezernent, die „energetische Bilanz optimiert“. Der Energieverbrauch werde dadurch reduziert und der Ausstoß von Kohlendioxid vermindert.
Zugleich werden einige Tiergehege und Aquarien entsprechend den jüngsten Bestimmungen für artgerechte Haltung umgestaltet. Das heißt, dass nicht mehr einzelne Tierarten wie auf dem Präsentierteller gezeigt werden, sondern ihre speziellen Lebensbedingungen gleichfalls zur Geltung kommen sollen.
Lohe nannte Beispiele: So wird das Haibecken zu einem Großaquarium mit Riff und natürlichem Boden umgestaltet. Die Tiergehege gleich hinter dem Eingang zeigen demnächst einen nordischen Fjord mit Papageientauchern und gegenüberliegend ein Küstenpanorama mit Brillenpinguinen. Das große Wal-skelett in der Eingangshalle soll im Verbund mit den neuen Tieranlagen dem Besucher den Einstieg ins Tierparadies erleichtern.
Es werden jedoch nicht die veralteten und viel zu hoch angeordneten Becken durch neue ersetzt. Auf die Frage von CDU-Ratsherrn Alexander Fils, wie kleine Kinder die Tiere erkennen sollen, kam die prosaische Antwort des Dezernenten: „Wir bauen nicht überall neue Becken, dafür haben wir kein Geld. Wir setzen Stufen vor die Becken, so dass der Nachwuchs eine bessere Sicht hat. Und die Eltern stellen sich hinter die Stufen.“
Das Chaos der Besucherströme am Eingang soll behoben werden, indem ein neuer Ausgang geschaffen wird, der auch von Rollstuhlfahrern und Eltern mit Kinderwagen benutzt werden kann.
Mit dem jetzt vorgestellten Umbau kommt freilich nur eine kleine Lösung: Der verstorbene Oberbürgermeister Joachim Erwin wollte mehr, er dachte an spektakuläre Neubauten — nach den Vorbildern in Barcelona und anderen Metropolen. In seinem politischen Vermächtnis hielt er diesen Gedanken fest: Der Aquazoo solle ein Bau mit internationalem Anspruch werden. Dafür aber fehlte später stets das Geld.