Düsseldorf ASG setzt auf Gesundheit und mehr „Wir“ in der Gesellschaft
Das katholische Bildungsforum bietet in seinem neuen Programm ebenso populäre wie geistig anspruchsvolle Kurse und Vorträge.
Düsseldorf. Etwa jeder zehnte Deutsche leidet unter chronischen Schmerzen. Bei vielen Menschen verselbstständigt sich der Schmerz zu einer Krankheit — und beherrscht dann das ganze Leben. Dem Schmerz auf den Grund geht das ASG-Bildungsforum im neuen Halbjahresprogramm mit zwei Veranstaltungen.
Schon am Donnerstag berichtet Prof. Alfred Lehmenkühler, der Gründer des Düsseldorfer Schmerzzentrums, über neue Erkenntnisse zu Schmerz, Angst und Depression (19 Uhr, Maxhaus, Eintritt frei). Am 21. Oktober (19 Uhr, Robert-Schumann-Saal) spricht dann Prof. Boris Zernikow über die Schmerztherapie bei Kindern und Jugendlichen.
Der Schmerz ist Bestandteil des großen Angebotes im Bereich „Gesundheit und Prävention“, das am 14. November (10-16 Uhr) in einem Tag der offenen Tür unter dem Motto „Gemeinsam gesund leben“ in der ASG-Zentrale an der Gerresheimer Straße gipfelt.
Noch vor einem Jahr war nicht ausgemacht, dass die ASG weiter mit derart populären Angeboten würde locken können. Das Erzbistum Köln drohte mit Streichung der Zuschüsse. Gerade das Programm im Bereich Sport, Gesundheit oder Ernährung war dem Erzbistum ein Dorn im Auge, Motto: Dafür braucht man keinen kirchlichen Bildungsträger.
Doch die ASG wahrte ihre Unabhängigkeit und schloss eine neue Kooperationsvereinbarung mit Köln. „Die Vielfalt ist sehr wichtig für uns“, sagt Joachim Pfeiffer, der Leiter des zentralen Veranstaltungsbereiches, und fügt hinzu: „An einem kirchlichen Gymnasium werden die Schüler ja auch nicht nur in Religion unterrichtet.“
Derzeit am stärksten nachgefragt sind Sprachkurse, ganz besonders groß ist natürlich der Andrang in den Deutsch-Kursen für Ausländer. „Die Teilnehmer kommen buchstäblich aus der ganzen Welt“, berichtet Petra Budde, die Leiterin der ASG-Familienbildungsstätte.
Aber auch der theologisch-geisteswissenschaftliche Bereich spielt nach wie vor eine bedeutende Rolle. In diesem Halbjahr lautet das Schwerpunktthema, das sich durch das ganze Programmheft wie ein roter Faden zieht: „Vom Ich zum Wir — Befähigung zum Wandel.“
Angesichts der grassierenden Selbstbezüglichkeit auf allen Ebenen vom einzelnen Menschen bis zum Staat, besinnt sich die ASG auf ihren gesellschaftsbildenden Anspruch. Dafür stehen einleitend zwei Vorträge renommierter Denker: Christoph Quarch spricht zum Thema Gemeinsinn (24.9., 19 Uhr, Prinz-Georg-Str.), Leo Penta zur Zivilgesellschaft (29.9., 20 Uhr, Gerricusstr.)