Attacke mit Tüte: Schüler angeklagt
Lehrerin hat seit dem Knall einen Tinnitus.
Düsseldorf. Weil er auf dem Schulhof eine Brötchen-Tüte aufgeblasen hatte und platzen ließ, muss sich ein 16-jähriger Realschüler am 27. März wegen Körperverletzung vor dem Amtsgericht verantworten. Eine Lehrerin (53) hatte ihn angezeigt, weil sie seit dem Knall unter Tinnitus leidet.
Zu dem Vorfall kam es am 12. Oktober vergangenen Jahres auf dem Schulhof einer Realschule im Düsseldorfer Norden. Während der großen Pause um 10.35 Uhr beobachtete die Pädagogin, dass der Schüler offenbar eine Papiertüte auf den Boden werfen wollte. Die 53-Jährige forderte ihn auf, die Türe in den Mülleimer zu werfen. „Aber vorher lass ich sie noch platzen“, soll der 16-Jährige angekündigt haben.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Schüler die Tüte nah ans Ohr der Pausenaufsicht gehalten hat und dann mit einem lauten Knall zerstörte. Tatsache ist, dass die Lehrerin noch am gleichen Tag um 17.30 Uhr eine Strafanzeige bei der Polizei erstattete. Kurz zuvor soll sie im Krankenhaus bereits die erste Infusion zur Tinnitus-Behandlung bekommen haben.
Der Jugendliche wiederum behauptet in seiner Stellungnahme, mehrere Meter von der Lehrerin entfernt gewesen zu sein, als die Tüte platzte. Dafür will er auch Zeugen benennen.