Interview Open-Air-Kino: „Es wird ein nächstes Mal geben“

Düsseldorf · Betreiber Sven Kukulies und D-Live-Chef Michael Brill ziehen Bilanz und freuen sich über einen hohen Zuschauerzuspruch. Das sichert die Zukunft des Kinos am Rhein.

Sven Kukulies und Michael Brill sind mittendrin beim Abbau des Open-Air-Kinos am Rheinufer.

Foto: Ingo Lammert

Eigentlich hatte Sven Kukulies in den vergangenen vier Wochen schon genug geschuftet. 32 Vorstellungen liegen hinter dem Direktor des Alltours-Kinos. Rund 40 000 Menschen besuchten das Open-Air-Filmtheater am Rhein. Jetzt wird das Kino wieder abgebaut. Mittendrin malocht Sven Kukulies höchstpersönlich. Und nimmt sich eine kurze Pause, um zusammen mit Chef der städtischen Veranstaltungstochter D.Live, Michael Brill, Bilanz zu ziehen.

Der Kino-Direktor packt beim Abbau höchstpersönlich mit an. Auch nicht selbstverständlich …

Sven Kukulies: Bei uns schon. Wir haben die ganze Zeit als Team gearbeitet, und das gilt dann eben auch für den Abbau des Kinos. Es war eine tolle Saison. Das schafft man nur mit leidenschaftlicher Zusammenarbeit. Deshalb wird immer und überall zusammen angepackt sowie an den richtigen Schräubchen gedreht. Ob beim Filmbetrieb oder eben jetzt beim Abbau.

Tut es Ihnen leid, dass die Kinosaison vorbei ist?

Sven Kukulies: Natürlich. Vor allem, weil es eine phänomenale Spielzeit war, bei der so viele Leute gekommen sind wie kaum zuvor. Das lag zu einem großen Teil am Wetter, aber auch daran, dass wir zum Glück wieder den Nerv des Publikums getroffen haben.

Die Location hier am Rhein ist einmalig. Was macht das Open-Air-Kino im Vergleich zum normalen Kino so speziell?

Sven Kukulies: Wir haben uns von Anfang an vorgenommen, dass die Leute sich bei uns wie im Urlaub fühlen sollen. Dafür reicht es dann nicht, den Gästen einfach nur einen Film vorzuführen. Die Leute sollen sich bei uns wohlfühlen. Da ist mit der wunderschönen Location direkt am Rhein natürlich schon eine tolle Voraussetzung geschaffen. Aber auch sonst haben wir zum Glück wieder den Nerv des Publikums getroffen.

Womit denn genau?

Sven Kukulies: Wir haben eine große Bandbreite an tollen Filmen abgedeckt, die wir in großer Qualität gezeigt haben. Auf der größten transportablen Hydraulikleinwand der Welt und mit einem Dolby-Surround-System, das ein Hörerlebnis über 70 Lautsprechern bot. Das allein reichte aber nicht.
: Genau. Dafür muss auch das Drumherum stimmen. Die Düsseldorfer mögen zum Beispiel unseren Beach-Club. Und es war eine gute Entscheidung, die Food-Plaza etwas abseits des eigentlichen Kinobereichs anzusiedeln. Dort entwickelte sich so eine eigene Location, bei der die Besucher essen und sich unterhalten können.

Wie will man das im nächsten Jahr nur alles noch toppen?

Sven Kukulies: Also erst einmal sind wir froh, dass es aufgrund des großen Zuspruchs wieder ein nächstes Mal gibt. Dann werden wir wieder mit neuen Ideen aufwarten. Neue Filme präsentieren und neue Gäste einladen. Denn es ist ein weiteres Highlight in unserem Kino, dass hier teilweise die Regisseure und Schauspieler der gezeigten Filme auftauchen. Wie zum Beispiel Sönke Wortmann oder Christoph Maria Herbst. Die setzen sich dann ganz normal zu den Zuschauern und schauen gemeinsam mit ihnen den Film. Das hat man sonst auch nirgendwo. Vielleicht kommt ja auch mal ein internationaler Star vorbei.

Welchen Darsteller würden sie sich denn wünschen? Träumen darf ja noch erlaubt sein.

Sven Kukulies: Grundsätzlich freuen wir uns über jeden Besuch, aber wenn ich mir jemanden aussuchen dürfte, würde ich allerdings Meryl Streep nehmen. Was für eine Schauspielerin. Sie hat eine unglaubliche Vielfalt an Charakteren dargestellt. Ich würde dann wohl eine ganze Woche nur verschiedene Filme von ihr zeigen und versuchen, sie jeden Abend dabeizuhaben.