„Auch wenn es teuer ist: Der Kirmesbesuch ist Tradition“

Für viele ist der Rummel ein Muss. Einige klagen aber über die Preise.

Düsseldorf. Große Hoffnung setzt Kirmesarchitekt Thomas König auf die letzten Kirmestage an diesem Wochenende. Bisher war nur der Mittwoch trocken und damit der bislang besucherstärkste Tag dieser Kirmes. „Daran merkt man, die Leute wollen auf die Kirmes“, sagte König am Donnerstag bei WZ mobil. Ansonsten waren bisher die Bierzelte und alle Imbissstände, die ein kleines Vordach haben und Schutz vor dem Regen bieten, die großen Gewinner des Rummels. Die Fahrgeschäfte haben in die Röhre geguckt. „Für manche kann so eine Kirmes existenzbedrohend sein“, sagt König.

Sobald die Sonne nur ein paar Strahlen zeigt, wird es auf der Kirmes voll. So auch Donnerstagnachmittag: Casey Kliemisch war in diesem Jahr schon das zweite Mal auf der Düsseldorfer Festwiese. „Ich war auf drei Achterbahnen und in der Wildwasserbahn“, berichtet der Sechsjährige begeistert. Angst habe er nicht gehabt. „Vielleicht komme ich mit meinem großen Bruder sogar noch mal wieder“, erzählt er.

„Der Kirmesbesuch ist eine gute Tradition geworden“, sagt Ursel Überhagen (67) aus Garath. Jedes Jahr geht sie mit ihren Freundinnen über den Platz. Auch Horst Hellerbach sucht mindestens einmal im Jahr die Rheinkirmes auf. „Sie ist auch eine schöne Abwechslung, man will ja auch mal was anderes sehen“, erzählt er. Aufgeregt hat er sich sehr über die Preise. „Alles wird immer teurer“, klagt Hellerbach. „Ich habe für die Toilette in diesem Jahr 70 Cent bezahlt, sonst waren das 50.“ Dass die Kirmes nun einmal teuer ist, findet Ursula Sparenberg nicht überraschend. Für die 65-Jährige ist der jährliche Besuch ein Muss: „Er ist Tradition. Wer mit der ganzen Familie gehen möchte, muss vorher etwas sparen. Dafür ist es gerade für die Kinder ein Riesenspaß.“

Die Ecke mit den historischen Fahrgeschäften hat Michael Mehlhorn (60) besonders gut gefallen. „Das erinnert mich an meine Kindheit. Ich habe auch das Ringewerfen ausprobiert, aber leider nichts gewonnen“, berichtet der Mülheimer. Besonders genossen hat er die Aussicht bei der Fahrt auf dem Starflyer, einem der höchsten transportablen Kettenkarussells der Welt.

Besonders die junge Generation hat sich am Donnerstag über die Preise beklagt. Rike Heinen und Angi Segref (beide 15) hatten für ihren Kirmesbesuch jeweils zehn Euro: „Wir fahren auf zwei Karussells und haben was gegessen. Dann war das Geld weg.“ Jana Potrett (13) und Tobias Blumenrath (17) haben mehr investiert: zusammen 50 Euro. „Es war aber toll. Wir haben alles gemacht, was wir wollten. Das ist es einfach wert“, sagt Jana.