Auferstehungskirche wird 100

Die größte und schönste protestantische Kirche linksrheinisch feiert im Mai großes Jubiläum.

Foto: Meister

Düsseldorf. Die Auferstehungskirche ist das Lieblingsgebäude der Protestanten im linksrheinischen Düsseldorf. Aus einem Wettbewerb kurz vor dem Ersten Weltkrieg ging die niederrheinische Backsteinarchitektur von Rudolf Wilhelm Verheyen und Julius Stobbe als Siegerentwurf hervor.

Es wurde ein markanter Bau mit besonderem Architekturschmuck in den beiden Hauptfassaden sowie einem steilen Dach mit grün glasierten Ziegeln, auf denen die Sonnenstrahlen bei schönem Wetter tänzeln. Auf den Tag genau zu Himmelfahrt, am 29. Mai um 11 Uhr, wird das hundertjährige Jubiläum gefeiert.

„Das Gebäude ist etwas Besonderes, es ist ein kleines Schmuckstück im Stadtteil. Es war von Anfang an ein singuläres Gebäude. Es nimmt zu Weihnachten tausend Leute auf, aber auch bei einem normalen Gottesdienst fühlt sich niemand verloren“, sagt Pfarrerin Stefanie Bühne. Und ihr Amtskollege Michael Rischer fügt hinzu: „Die Kirche wurde auf der Grenze von Ober- und Niederkassel gebaut. Dadurch hatten wir nie mit beiden Stadtteilen Probleme.“

Der dritte im Bunde der linksrheinischen Pfarrer, Michael Debrand-Passard, meint: „Die Kirche gibt mit ihren vielen Holzwänden im Innern ein Gefühl der Geborgenheit. Man nannte sie früher das Wohnzimmer der Menschen. Das ist der Stil der Oberkasseler Bürger.“

Erstmals in einem Düsseldorfer Gotteshaus befindet sich alles unter einem Dach, Gottesdienst, Kita, Jugendräume, Gemeindebüro und Festsaal. Und vor dem Eingang liegt der große Platanenplatz, für die Feste im Freien.

Düsseldorf. Die Ober- und Niederkasseler hüten den Komplex wie ihren Augapfel. Keine evangelische Kirche befindet sich in einem so guten Zustand wie diese im linksrheinischen Düsseldorf. Vorplatz, Fassaden, Gemeindehaus, Pfarrhaus und Glockenturm sind saniert. Sogar der obere Turmkranz hat eine neue steinerne Krone erhalten, nachdem 17 alte Steinquader erneuert wurden.

Als letzter Teil der Sanierung ist nun der Festsaal an der Reihe. Die Baustatiker stellten fest, dass das Gebäude auf einer Betonplatte in der Art einer heutigen weißen Wanne gebaut worden ist. Das ist ein gutes Zeichen für die Stabilität auch bei Hochwasser. Die Ausschreibungen laufen zunächst ohne die Erneuerung der Heizung und sollen maximal 900 000 Euro kosten. Die Heizung, für die der Estrich herausgerissen werden muss, ist noch nicht beziffert.

Die drei Pfarrer sind nicht nur stolz auf ihr steinernes Haus, sondern auch auf die Gemeindemitglieder. Sie machen in Oberkassel, Niederkassel und Lörick 6500 aus, während es in Heerdt nur noch 1600 sind. Pfarrerin Bühne, selbst Mutter eines Kindergartenkindes, erklärt: „Es leben hier viele jüngere Familien. Allein in diesem Jahr sind es 54 Konfirmanden.“

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen steht neben der Kirchenmusik im Vordergrund. Unter Marita Franz als Jugendleiterin gibt es ein Jugendtreff, Spielgruppen, eine Kinderbibelwoche und eine Kinderakademie. Letztere steht in diesem Jahr unter dem Arbeitstitel „Zeitdetektive“. In Workshops sollen die Kinder in die alte Zeit vor hundert Jahren reisen können.

Die Gemeinde ist aktiv. „Es gibt unendlich viele Ehrenamtliche“, sagt Stefanie Bühne. Ohne die Sänger sind es 350 Menschen, die sich engagieren, Miniclubs leiten, Konfirmanden unterrichten, im „Örgelche“ Kuchen backen oder den Besuchsdienst betreuen.

Selbstverständlich werde man auch in der „Nacht der Museen“ mitmachen. Und zum Jubiläum bereitet Rudolf Wehrmann, einer der Ehrenamtlichen, eine Ausstellung mit Dokumenten aus der Geschichte der Gemeinde vor.