Schöner Tag Ein schöner Tag in den Düsseldorfer Wäldern

Düsseldorf · Die ländliche Idylle ist nur einige Bahnminuten entfernt und kann hervorragend vom Fahrrad aus erkundet werden. Wir zeigen eine Tour über knapp zehn Kilometer, 200 Höhenmeter und mit familienfreundlichen Zwischenstopps. Mehrere Spielplätze, ein Kinderbauernhof und der Wildpark liegen auf der Strecke.

Der Waldspielplatz in Oberrath ist der Ausgangspunkt der Radtour. Von dort aus geht es den Dachsbergweg hinauf.

Foto: Ines Arnold

Sie sind typisch für Eltern. Diese Sprüche während der Autofahrt in den Urlaub, der Appell an die Kinder, doch endlich mal aus dem Fenster zu schauen und die wunderbare Landschaft zu genießen. Um dichte Wälder, weite Wiesen und entlegene Fleckchen fernab von Straßenlärm und Alltagshektik genießen zu können, braucht der Düsseldorfer aber keinen Urlaub. Noch nicht mal eine Autofahrt. Die ländliche Idylle ist nur einige Bahnminuten entfernt und kann hervorragend vom Fahrrad aus erkundet werden. Die elterliche Überzeugungsarbeit, sich die schöne Natur anzusehen, hat sich auf dem Rad dann auch zwangsläufig erledigt. Erst recht, wenn auf dem Weg durch die kühlen Wälder auf zahlreichen Lichtungen Spielplätze erkundet werden können.

Ganz ohne ist die Radtour durch den Osten der Stadt nicht. 200 Höhenmeter und knapp zehn Kilometer gilt es zu überwinden. Familientauglich ist die Tour aber dennoch – an jeder Ecke lockt ein Spielplatz und motiviert zusätzlich, die besonders steilen Strecken vielleicht doch auf dem Sattel sitzend zu packen. Idealer Startpunkt ist die Bahnhaltestelle Oberrath, die von der Linie U72 angesteuert wird. Mit den Fahrrädern im Gepäck und etwas Proviant (wer das vergessen hat, kann sich am Kiosk eindecken) geht es los am Waldspielplatz Müllers Wiese – ein wunderschönes Fleckchen, das selbst bei Höchsttemperaturen und knallender Sonne immer Schatten und Abkühlung bietet.

Einer von vielen Spielplätzen auf dem Weg durch Aaper und Grafenberger Wald. Die Lichtung ist auch ein ideales Plätzchen für ein Picknick.

Foto: INes Arnold/Ines Arnold

Vom Dachsbergweg aus geht es hinauf zum nächsten Spielplatz. Aber bis dahin vergehen einige Minuten. Durch den dicht bewachsenen Wald strampelt man sich die Kurven nach oben - oder schiebt, je nach Alter und Ausdauer. Zum Vorschein kommt ein kleiner, niedlicher Spielplatz unmittelbar an der Segelflugwiese gelegen, von der aus regelmäßig Flugzeuge in die Luft gezogen werden oder zurück auf die Wiese gleiten.

Links am Spielplatz vorbei gelangen die Radler auf den Bauenhäuser Weg, der in den Grütersaaper Weg übergeht. Und damit ist auch schon klar, welcher Höhepunkt der Radtour nun auf die Kleinen wartet. Denn bei dem Namen Grütersaap klingelt es. Der Kinderbauernhof mit Pferden, Ziegen, Gänsen, Enten, Hühnern und Lämmern ist bekannt für seine selbstgemachten Blechkuchen und das geführte Ponyreiten, das sonn- und feiertags ab 13 Uhr Eltern und Kinder nach Knittkuhl lockt. Die perfekte Gelegenheit also für Eltern, sich mit einem bodenständigen Filterkaffee auf den Hof zurückzuziehen und die Kinder für zwei Runden auf der Weide Fahrrad- gegen Ponysattel eintauschen zu lassen (Kosten: drei Euro für zwei Runden).

An Sonn- und Feiertagen können Kinder auf Gut Grütersaap vom Fahrrad- auf den Ponysattel umsteigen. Kosten: drei Euro für zwei Runden auf der Weide. Die Ponys werden geführt.

Foto: Ines Arnold

Nach der Pause geht es zurück zum Segelflugplatz, vorbei am Spielplatz und dem Dachsbergweg. Auf dem Bauenhäuser Weg bleibend heißt es nun: Durchatmen, zurücklehnen und den Gegenwind genießen. Es geht bergab. Zeit für kleine Wettrennen. An der Gabelung Tönnesaaper Weg wartet bereits der nächste Spielplatz mit einem nach dem Ponyhoferlebnis der vergangenen Minuten passenden Spielgerät: einer alten Kutsche, zur Rutsche umfunktioniert, mit zwei Holzpferden. Wer nicht schon wieder eine Pause einlegen will, fährt einfach weiter in Richtung „Zum Trotzkopf“, ein Restaurant mit italienischer Küche. Parallel zur Rennbahnstraße führt der Trotzhofweg durch den Wald, vorbei an dem nächsten Spielplatz und schließlich zum Wildpark. Der bietet nicht nur Gelegenheit, Wildschweine und Rehe aus der Nähe zu beobachten und zu füttern (mit Wildfutter), er ist auch der ideale Ort, um den eigenen Proviant zu vernichten. Wer ihn ansteuert, sollte unbedingt die Waldschule besuchen. Dort haben Besucher die Gelegenheit, anschaulich die Pflanzen- und Tierwelt zu erkunden. Sie können das Leben im Bienen-Schaukasten, in Terrarien und einem Aquarium beobachten. Unbedingt Geräuschebox und Duftorgel ausprobieren: Die stellen die Sinne der Eltern ganz schön auf die Probe.

Für alle, die mehr brauchen als mitgebrachtes Obst und Stullen, sei gesagt: Vom Wildpark aus ist es nicht mehr weit in die Zivilisation mit zahlreichen Restaurants zurück. Es geht den Trotzhofweg weiter hinunter zur LVR-Klinik. Denjenigen, die nach Pizza und Pasta verlangen, sei gesagt: An dieser Stelle ist es vorbei mit der Fahrradfahrer-Idylle. Vorbei mit abgeschotteten Fahrradwegen. Wer die Tour deshalb lieber abkürzen möchte, steigt an der Haltestelle Auf der Hardt/LVR-Klinikum in die Bahn (U73, 709).

Im Wildpark lassen sich die Waldbewohner aus der Nähe beobachten. Der Eintritt ist kostenlos.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Gartenamt

Für alle anderen heißt es: Konzentration. Es geht die Ludenberger Straße (B7) hinunter. Ohne Fahrradweg, dafür gemeinsam mit Bahnen und Autos. Am Staufenplatz erwartet die hungrige Familie dann aber eine Reihe von empfehlenswerten Restaurants und Lokalen: Das italienische Gioia gegenüber vom Staufenplatz bietet mit Pizza aus dem Steinofen, Pasta, Fleisch- und Fischgerichten alles für den kleinen und auch großen Hunger. Auch „Der Grieche“ nur eine Ecke weiter hat sich als familienfreundlich erwiesen, zu Stoßzeiten wird es ohne Reservierung allerdings schwierig, einen Tisch zu bekommen. Der Ausflug endet an der Haltestelle Staufenplatz/Burgmüllerstraße. Von dort aus übernehmen die Linien U83 und U73 die Heimfahrt.