Ausstellung in der Unibibliothek: Düsseldorfer Theater-Geschichte(n)
Eine Ausstellung zeigt das Bühnenleben der Stadt im Wandel der Zeit.
Düsseldorf. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Düsseldorf mit dem Apollo-Theater und dem Schauspielhaus gleich zwei bedeutende Theaterstätten, die das kulturelle Leben der Stadt prägten.
Studierende der Heinrich-Heine-Universität haben diesem Stück Theatergeschichte der Stadt jetzt eine Ausstellung gewidmet, die bis zum 15. Juli im Foyer der Uni-Bibliothek zu sehen ist. Zahlreiche Exponate wie die Gründungsurkunde des Schauspielhauses von 1904, von zeitgenössischen Künstlern gestaltete Theaterzettel und Entwürfe zu Bühnenbildern sind dort in Vitrinen und Schaukästen zu besichtigen.
Über 20 Studenten des Seminars „Archiv-Museum-Ausstellung“ haben das Projekt unter der Leitung von Professorin Gertrude Cepl-Kaufmann und ihren Mitarbeiterinnen Jasmin Grande und Nina Heidrich erarbeitet. „Die Idee zur Ausstellung kam durch eine Zusammenarbeit mit Benedikt Mauer, dem Leiter des Stadtarchivs“, erzählt Jasmin Grande.
Ein Teil der Ausstellung widmet sich den Gründern des Schauspielhauses, Louise Dumont und Gustav Lindemann. So gibt es neben zahlreichen Fotografien auch eine Originalausgabe des Kochbuches von Louise Dumont „Für zwei in einem Topf“, einer recht ungewöhnlichen Veröffentlichung der großen Theaterleiterin.
Viele Fotografien und Zeichnungen dokumentieren den Bau des Theaters an der Kasernenstraße und seine Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Es finden sich ebenso Aufnahmen vom Umzug in das Theaterhaus an der Jahnstraße und vom damals umstrittenen Neubau am Gustaf-Gründgens-Platz.
„Gründgens ist übrigens auch unser Bindeglied zum Apollo-Theater“, sagt Cepl-Kaufmann, „denn er ist auch dort aufgetreten.“ Zeugnis davon gibt eine alte Eintrittskarte zu einer Aufführung von „Friedemann Bach“, mit Gründgens in der Hauptrolle. In weiten Teilen bestand das Programm des Apollo an der Königsallee (1899 bis 1966) aber aus echten Varieté-Nummern. Auf den ausgestellten Theaterplakaten und Handzetteln sieht man vor allem Bilder von Tierschauen mit Krokodilbändigern, Hundedompteuren oder Raubtierbändigern.
So genannte „Exoten-Shows“ mit farbigen Artisten standen hoch im Kurs und natürlich auch die Gastspiele der schönen und aufregenden Revue-Damen jener Zeit. Düsseldorf habe sich in seinem Großstadtleben immer an einer anderen großen Stadt orientiert, erklärt Cepl-Kaufmann: „Die Vielfalt der großstädtischen Vergnügungskultur kam einwandfrei aus Paris.“