Autos brennen in Düsseldorf: Angst vor Berliner Zuständen

In der Nacht zu Mittwoch wurden im Norden der Stadt vier Autos angezündet. Bisher sieht die Polizei kein politisches Motiv.

Düsseldorf. Der Renault Kangoo von Marion Hammes passt in eine Schubkarre. Zumindest das, was von ihm übrig ist. Die Hildenerin hatte ihren Wagen am Dienstag gegen 19.30 Uhr auf dem Parkplatz neben der Kleingartenanlage am Walsroder Weg abgestellt, am Mittwochmorgen um 11 Uhr erfuhr sie, dass da nur noch ein Haufen Schrott und Asche steht.

Doch sie war nicht die Einzige, die böse überrascht wurde: In der Nacht zum Mittwoch sind im Düsseldorfer Norden gleich vier Autos angezündet worden. Wie die Polizei mitteilt, traf es gegen 1 Uhr einen VW Polo und einen Opel Tigra auf einem abgelegenen Waldparkplatz am Tiefenbroicher Weg in der Nähe des Flughafen-Fernbahnhofs, die Flammen beschädigten dort auch einen Passat.

Um 3 Uhr brannte der Kangoo von Marion Hammes und gegen 5 Uhr ging ein Audi A6 auf der Syltstraße in Flammen auf. „Den Audi konnte die Feuerwehr noch vor dem Ausbrennen retten, er war sogar noch rollfähig“ , sagt Polizeisprecher André Hartwich.

Die jüngsten Autobrände lassen befürchten, dass sich in Düsseldorf Berliner Verhältnisse entwickeln könnten. Dort machen Brandanschläge von vermutlich linksextremen Tätern auf Autos seit der vergangenen Woche erneut Schlagzeilen. „Wir haben bisher keine Hinweise auf eine politische Motivation“, sagt Hartwich. Vielmehr gehe die Polizei davon aus, es mit „erlebnisorientierten Trittbrettfahrern“ zu tun zu haben.

Bei den Ende Juli auf der Humboldtstraße in Düsseltal abgebrannten Porsches gibt es ebenfalls noch keine heiße Spur. Aber auch hier schließt die Polizei zunächst politische Motive aus. Dasselbe tun Polizei und Landeskriminalamt bei Fällen in Minden, Köln, Mönchengladbach und Aachen. LKA-Sprecherin Michaela Heyer: „2011 gab es bisher nur in zwei Fällen in NRW einen Verdacht auf politische Motive.“ Die Düsseldorfer Polizei hat routinemäßig aber den Staatsschutz informiert.

Zudem wird nun der Streifendienst in Unterrath verstärkt und Polizisten werden sich in Jugendclubs und Kneipen umhören. „Vielleicht rühmen sich die Brandstifter irgendwo mit ihren Taten“, sagt Hartwich. Daher sei es nun wichtig, dass die Bevölkerung Augen und Ohren offen hält und „lieber einmal zu viel“ die Polizei verständigt.

Marion Hammes glaubt übrigens auch nicht daran, dass ihr Kangoo aus politischen Gründen brannte: „Das waren einfach Vollidioten.“