Bald wird die Bastion saniert

Die Mauer unter der Fliednerstraße wird ab Anfang 2013 wiederhergestellt.

Düsseldorf. Auch wenn das alte Kaiserswerth nicht als Weltkulturerbe eingestuft wird, so wird doch ab Januar sehr viel Geld in die alten Steine gesteckt. Es geht um die Mauer der Bastion St. Suitbertus, war doch der Stadtteil seit dem 16. und 17. Jahrhundert mit Erdwällen und Bastionen festungsartig umgeben. Später verfiel das Festungssystem. Um die Bastion unter der Fliednerstraße zu sichern, werden nun 1,6 Millionen Euro verbaut. Eile ist geboten, denn auf der Anlage steht das große, prächtige Schulgebäude, das einst der evangelischen Landeskirche gehörte und heute unter Denkmalschutz steht. Die Mauer droht abzurutschen. Die WZ hat sich umgesehen.

An der Klemensbrücke führen zwei Wege in den tiefer liegenden Park mit dem schön gestalteten Spielplatz. Dahinter liegt ein Drahtzaun, der an mehreren Stellen heruntergetrampelt ist, so dass man die bröckelnde Bastionsmauer gut sehen kann. Große Teile davon sind um zwei bis zweieinhalb Meter abgerutscht. Die Steine lagern, zum Teil überwachsen, wie ein Schuttkegel vor dem noch bestehenden Wall. Die Steine sind von Efeu und anderen Gräsern überwuchert, die immer mehr Substanz absprengen.

Wegen dieser starken Schäden musste der obenauf liegende Stahlgitter-Zaun, der den Schulhof begrenzt, mehrfach zurückversetzt werden. Nur so konnte wenigstens notdürftig ein weiteres Abgleiten von Steinen und Erde verhindert werden. Viel nützt dies jedoch nicht, denn der Schulhof hat kein Gefälle. Bei starkem Regen fließen die Niederschläge über die Mauerkante nach unten ab und spülen immer mehr Bauteile weg.

Während Süd- und Ostmauer auf tragfähigem Kies gegründet sind, steht die Mauerecke auf unstabilem Grund. Deshalb gibt es dort an der Ecke breite Risse.

Die Sanierungsarbeiten werden acht Monate dauern und in drei Bauabschnitten durchgeführt. Der Mauerfuß wird abgegraben. Damit er nicht wie seinerzeit die Stadtmauer am Paul-Klee-Platz zerbricht, werden die Reste in einer Betonschale aufgefangen und mit Erdnägeln verankert. Dann können die Schäden ausgebessert, die Risse verpresst und das Sichtmauerwerk neu verfugt werden.

Der obere Teil der Ostseite ist nicht mehr zu retten, er wird abgetragen und durch eine Betonschale gesichert. Danach wird eine Winkelstützwand aus Stahlbeton eingezogen, bevor das alte Mauerwerk davorgesetzt wird. Die kippende Mauerecke wird unterfangen, die Blöcke werden durch Ziegelsteine verblendet.

Der Schulhof erhält ein neues Gefälle. Das Buschwerk wird entfernt, so dass die sanierte Mauer sichtbar ist. Gleichfalls verschwindet das Efeu. Alle Details sind mit der Denkmalbehörde abgestimmt.