Behinderten erpresst und betrogen?
46-Jähriger muss sich vor dem Amtsgericht verantworten.
Auf übelste Art und Weise soll ein 46-Jähriger einen geistig und körperlich behinderten Kollegen betrogen und abgezockt haben. Eine Summe von mindestens 10 000 Euro hat das Opfer nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft aus Angst vor einer Strafanzeige wegen Vergewaltigung gezahlt. Dabei hatte der Behinderte, der auch noch sehr gutgläubig ist und schlecht sehen kann, nur einer Arbeitskollegin die Hand auf die Schulter gelegt. Der Angeklagte hatte ihm aber eingeredet, dass diese völlig harmlose Aktion ausreiche, um eine Anzeige wegen Vergewaltigung zu erstatten. Am 1. März muss sich der 46-Jährige wegen räuberischer Erpressung vor dem Amtsgericht verantworten.
Weil der Behinderte die Anzeige verhindern wollte und Angst um seinen Arbeitsplatz hatte, zahlte er dem Angeklagten zunächst 3000 Euro. Doch der ließ danach nicht locker und soll seinen Kollegen immer wieder unter Druck gesetzt haben. Unter anderem habe er mit den Hells Angels gedroht — und mit einer Waffe, die angeblich im Handschuhfach seines Autos lag. Über mindestens zwei Jahre soll das so gegangen sein.
Das Opfer war offenbar völlig verzweifelt. Um die Zahlungen leisten zu können, verschuldete sich der Behinderte bei Freunden und Verwandten. Auch sein Arbeitgeber hatte ihm eine vierstellige Summe geliehen. Insgesamt soll der 46-Jährige weitere 7000 Euro kassiert haben.
Das Geld soll der Mann meisten unter der Fußmatte vor seiner Wohnung abgelegt haben. Per SMS sei verabredet worden, dass der 46-Jährige dann dreimal klingelt. Daraufhin habe der Behinderte die Haustür aufgedrückt und der Angeklagte habe sich seine Beute abgeholt. si