Düsseldorf Bilker Kinder gestalten neue Skulptur

Das alljährliche Sommerprojekt der Baukinderkultur ist nur eines von vielen Kunst-Angeboten.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Im Salzmannbau in Bilk sind wieder die kleinen Künstler am Werk. An sechs Nachmittagen im Sommer haben 25 Kinder der kulturpädagogischen Einrichtung Baukinderkultur eine Skulptur gestaltet. Viele der Kinder sind nicht zum ersten Mal an der Kunstaktion beteiligt.

Karisia (11) und Safae (12) zum Beispiel sind schon oft dabei gewesen. In der Schule ist Kunst das Lieblingsfach der beiden Mädchen. Das Malen mache hier aber mehr Spaß als im Unterricht. „In der Schule malt jeder für sich. Da machen wir nicht so große Projekte“, sagt Safae. Im Atelier durften beide eine Ecke der raumfüllenden Skulptur bemalen. „Ich habe erst mit Bleistift vorgezeichnet und dann mit Farbe ausgemalt“, sagt Karisia.

Das Sommerprojekt ist aber nicht das einzige Projekt, an dem die Mädchen teilnehmen. Denn auch während des restlichen Jahres bietet die Baukinderkultur Kunstprojekte an. Neu ist zum Beispiel Family Art. Das sind Kurse für Zweierteams — immer ein Kind und ein Erwachsener. „Diese Kurse decken die ganze Bandbreite der bildenden Kunst ab“, sagt Julia Schabrod, die Kulturpädagogin, die das Angebot der Baukinderkultur organisiert. Da sei von Aquarellmalen über Porträts bis zur Arbeit mit Holz so ziemlich alles dabei.

Seit 19 Jahren bringt sie durch Projekte, Aktionen und Ausflüge Kindern und Jugendlichen die Kunst näher. Die Baukinderkultur ist eine Einrichtung des Jugendamts. Durch die Zusammenarbeit mit dem Kulturamt hat Schabrod auch Zugang zu Ateliers. „Die Skulptur, die wir jetzt gestaltet haben, wird danach noch hier ausgestellt“, sagt die Pädagogin.

Für die diesjährige Skulptur wurden hohe Kleiderumzugskartons verwendet. Sie wurden zuerst stabilisiert und dann weiß angemalt. Die Kinder und Schabrods Team haben die Kartons dann wie Bauklötze im Atelier gestapelt. Anschließend haben die Jungen und Mädchen mit Farbe geschlängelte Linien auf die Bausteine gemalt. „Bei dem Projekt ging es um Raumveränderung und Perspektive“, sagt Schabrod. Aus verschiedenen Blickwinkeln könne man die Skulptur unterschiedlich interpretieren. Außerdem sollten die Kinder sehen, wie die Arbeit an einer so großen Installation funktioniert. Schließlich wurde ganz strukturiert gemalt.

„Die Projekte sind immer etwas unterschiedlich“, sagt Schabrod. „Es ist toll zu beobachten, wie die Kinder mit unterschiedlichen Vorgaben, Themen und Materialien umgehen.“