Rutsche, Whirlpool und Co Neues Unterrather Hallenbad soll alte Extras bieten

Düsseldorf · Bis 2023 soll das neue „Unterrather“ Bad am Großmarkt fertig sein. Doch was wird aus dem alten Standort?

Eine Ansicht des geplanten Hallenbades (rechter Bau) an der Ulmenstraße/An der Piwipp.

Foto: Baues Architekten

Nächster großer Schritt für den Neubau des Unterrather Hallenbades: Die Stadt legt am Mittwoch im Sportausschuss den (vorläufigen) Bedarfsbeschluss vor. Danach soll das neue Bad, das an der Ecke Ulmenstraße/An der Piwipp entstehen wird  und damit tatsächlich schon im Stadtteil Derendorf liegt, bis Sommer 2023 fertig sein. Die Höhe der geschätzten Baukosten variiert zwischen 22,9 und 24, 6 Millionen Euro und hängt davon ab, was das neue Bad alles bieten wird.

Ursprünglich wollte die Bädergesellschaft ein reines Sportbad als Ersatz für das alte Gartenhallenbad an der Mettlacher Straße - egal, ob am gleichen Standort oder an der Ulmenstraße. Doch bei den Bürgeranhörungen wurde immer wieder der Wunsch geäußert, dass auch das neue Bad ein Familienbad sein soll. Heißt: Die in Unterrath bei Generationen von Kindern beliebte Rutsche soll ebenso wenig einfach wegfallen wie der Kleinkinderbereich oder der Whirlpool mit 36 Grad warmem Wasser.

Eine Saune kommt nicht in Frage

Entschieden ist das zwar noch nicht. Doch es gibt politischen Rückenwind für die „Extras“: „Natürlich, das neue Bad muss diese Mehrwerte haben, sie müssen nun auch fest verankert werden“, sagt Dirk Sültenfuß (CDU), Sportexperte und Unterrather Ratsherr. Die große Rutsche würde etwa 590 000 Euro kosten, der Whirlpool 60 000, außerdem sind als Optionen ein Warmluftraum (80 000) und ein Gymnastikraum im Obergeschoss (940 000 Euro) aufgeführt. Nicht mehr in Frage kommt eine Sauna, wie es sie im Hallenbad an der Mettlacher Straße noch gibt.

Der Standort des neuen Bades war lange umstritten, viele Unterrather mit Sültenfuß an der Spitze stritten für den Neubau an alter Stelle, doch dann setzten OB Geisel, Sportdezernent Hintzsche und eine Ratsmehrheit aus SPD, Grünen und FDP den Umzug an den Großmarkt durch.

Der neue Standort hat zwei Vorteile: Er ist verkehrstechnisch besser angebunden. Und der Badebetrieb kann so lange an der Mettlacher Straße fortgeführt werden (so das alte Bad nicht zu baufällig wird), bis der Neubau fertig ist. Es fällt also keine Schwimmhalle bis dahin weg.

Supermarkt soll an die Ecke Ulmenstraße/An der Piwipp

Das Bauprojekt wird europaweit ausgeschrieben, gesucht wird ein Generalübernehmer aller Planungs- und Bauleistungen. Eventuell planen die Bädergesellschaft und der Supermarktriese Rewe ihre Projekte gemeinsam. Auf das Grundstück des jetzigen Rewe-Marktes soll das neue Hallenbad, die Supermarktkette will dagegen ein neues Vorzeigegeschäft an der Ecke Ulmenstraße/An der Piwipp errichten, wo derzeit noch ein verlassener Baumarkt steht. Direkt angrenzend an das künftige Hallenbad befindet sich das Gelände des Großmarktes.

Finanzieren will die Stadt den Neubau möglicherweise durch den Verkauf des alten Bäder-Grundstückes an der Mettlacher Straße. Sültenfuß ist dagegen: „Wir müssen das Areal für die Stadt sichern, denn nur dann können die Ergebnisse aus dem ersten Workshop mit den Bürgern und der Beschluss der Bezirksvertretung 6 auch wirklich umgesetzt werden.“

Bezirkspolitiker und Bürger wollen jedenfalls auf keinen Fall bloß oder auch nur vorrangig Wohnhäuser; sie fordern in direkter Verbindung mit der Stadtteilbücherei und der Volkshochschule ein echtes Stadtteilzentrum mit einem Bürgersaal, der Bezirksvertretung samt Bürgerbüro, Kita und eventuell auch mit Einzelhandel.