Blinder läuft vor die Bahn
Düsseldorf. Ein blinder Mann ist am Mittwoch an der Elisabethstraße vor eine Straßenbahn gelaufen. Ein 37 Jahre alter Rheinbahnfahrer war um 11.38 Uhr mit seiner Bahn der Linie 712 Richtung Volmerswerth auf der Elisabethstraße unterwegs, als der Fußgänger an der Kreuzung Herzogstraße plötzlich auf die Fahrbahn trat.
Zwar an einem Überweg, doch die Ampel dort zeigte nach den Ermittlungen der Polizei Rotlicht.
Der Fahrer konnte eine Kollision mit dem Mann nicht mehr verhindern. Dieser wurde schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt. Warum er losgegangen war, ist noch unklar. Er hatte einen Blindenführhund bei sich, der unversehrt blieb.
„So etwas dürfte nicht passieren“, sagt Helga Hermanns, Vorsitzende des Düsseldorfer Blindenvereins. „Der Hund erkennt zwar nicht die Ampel, er kann Rot und Grün nicht unterscheiden. Aber er meldet, ob die Straße frei ist.“ Eine nahende Bahn hätte er eigentlich erkennen müssen.
Die Ampeln an der Kreuzung verfügen auch noch nicht — wie viele andere in der Stadt — über ein Vibrationssignal für Blinde. „Das ist eine sehr, sehr gute Hilfe“, sagt Hermanns. Inzwischen gibt es auch Modelle, die zusätzlich hupen, wenn die Grünphase beginnt. Eine solche Anlage steht an der Ecke Wehrhahn/Worringer Straße. Der Blindenverein hatte sich dafür eingesetzt.