Düsseldorf-Lohausen Breites Bündnis für Flüchtlinge in Lohausen

Am Leuchtenberger Kirchweg sollen im November 200 Menschen einziehen. Bereits jetzt organisieren sich viele Freiwillige.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Von kritischen Stimmen war jetzt kaum noch etwas zu hören. Noch vor wenigen Monaten, als die Stadt die Planungen für eine Flüchtlingsunterkunft am Leuchtenberger Kirchweg vorstellte, gab es einige Anwohner, die ihre „Bedenken“ äußerten. Dass diese Personen in Lohausen die absolute Minderheit darstellten, demonstrierten jetzt die rund 100 Freiwilligen, die sich über die Möglichkeiten der ehrenamtlichen Hilfe in der neuen Unterkunft informiert haben.

Voraussichtlich im November werden die Wohnmodule in Lohausen bezogen. Bis zu 200 Geflüchtete sollen dann dort unterkommen. Besonders viele Gemeinschaftsräume gebe es nicht, erklärte Heinz Franzmann von der Diakonie, die für die Sozialarbeit in der Unterkunft zuständig ist. Umso wichtiger sei das ehrenamtliche Engagement - sowohl das der Bürger als auch der Vereine.

Daniel Kaufmann, Pfarrer der Jonakirche, freute sich über ein „breites Bündnis aus Lohausen.“ Schließlich beteiligt sich fast jeder Verein und jede Institution. Von der Internationalen Schule über den Karnevalsverein bis zum Ponyhof hatten zahlreiche Vereine ihre Unterstützung zugesagt. Diese breite Zustimmung sei auch nötig, so Kaufmann: „Es ist wichtig, dass das Zusammenleben in Lohausen klappt.“

Für dieses Zusammenleben will sich auch die Internationale Schule engagieren. Zum einen soll es eine Kooperation mit dem angeschlossenen Sportverein geben. Zum anderen wurde auch die Nutzung eines Gruppenraums für Sprachkurse, Spielgruppen und weitere Aktivitäten in Aussicht gestellt.

Neben Sachspenden werden vor allem Freiwillige benötigt, die Zeit mit den Flüchtlingen verbringen und sie auf den Wegen zum Amt, zum Sport oder zum Einkaufen begleiten. „Es sollte jedoch gerade bei den sozialen Tätigkeiten immer eine Rückkopplung mit dem Sozialarbeitern geben“, betonte Franzmann. Im Moment sind für die Diakonie 17 von ihnen im Einsatz - und zuständig für 50 verschiedene Standorte. „So eine große Einrichtung und so viel Hilfsbereitschaft bieten für uns optimale Arbeitsbedingungen.“

Die Ehrenamtler in Lohausen greifen auf die Erfahrungen in anderen Stadtteilen zurück. So werden Kleiderspenden erst angenommen, wenn klar ist, wie viele Frauen, Männer und Kinder einziehen. Andere Spenden wie Haushaltsgegenstände können schon jetzt abgegeben werden. Besonders erwünscht seien auch Fahrräder, die bei Bedarf von der Fahrradwerkstatt der Diakonie in Kooperation mit Flüchtlingen wieder flott gemacht werden sollen.