„Grüne Glücksorte in Düsseldorf“ Autorin sammelt Orte zum Durchatmen
Düsseldorf · Annette Kanis hat 80 „Grüne Glücksorte in Düsseldorf“ gesammelt. Das Buch ist jetzt im Droste-Verlag erschienen.
Wenn einem der Verkehrslärm zu laut und der Asphalt zu grau wird, wenn sich die verbrauchte Luft zwischen den Häuserreihen drückt und die Straßen immer gleich aussehen, braucht man einen Ort zum Durchatmen. Einen, an dem es mehr grün als grau ist, mit frischer Luft und mehr Rauschen von Wind in den Baumkronen als dem von Autos auf vollen Straßen. Annette Kanis hat für ihr neues Buch „Grüne Glücksorte in Düsseldorf“ genau solche Orte gesucht und gesammelt.
Die Bücher über Glücksorte gehören zu einer Reihe, die im Droste-Verlag erscheint. Bereits 2017 hat sich die Autorin Annette Kanis dafür auf die Suche gemacht und solche Orte in Düsseldorf aufgetan. Nun lag der Fokus auf den grünen Glücksorten. Und wieder ist sie fündig geworden.
„Ein Glücksort ist für mich ein Ort, an dem ich mich wohlfühle, der mich zum Lächeln bringt“, sagt sie. Auch ein Urlaubsgefühl spielt für sie eine Rolle bei Orten, die für sie Glück bedeuten. Die Natur sei eine besondere Kraftquelle in der Stadt und sie erlaube auch, Düsseldorf von einer anderen Seite kennenzulernen. Ein klassischer Reiseführer ist das Buch für sie trotzdem nicht.
„Es geht dabei auch um meinen Bezug und meinen Zugang zu diesen Orten“, sagt Kanis. Es sei persönlicher geschrieben als ein Reiseführer für Besucher. Für die sei das Buch natürlich trotzdem geeignet, aber auch für die, die in Düsseldorf leben und ihre Stadt besser — oder eben anders — kennenlernen möchten.
Einen kleinen Teil der Orte, die Kanis beschreibt, hat sie selbst zufällig entdeckt. Etwa Schloss Mickeln, das ihr auf dem Weg zu Himmelgeister Rheinbogen und Kastanie begegnet ist. Oder die Felder zwischen Gerresheim und Hubbelrath, auf die sie gestoßen ist, als sie ein wenig verirrt auf der Suche nach dem Naturschutzgebiet war. Die meisten Orte jedoch fand sie durch Recherche, Unterhaltungen und Anregungen von Menschen, die ihr bei ihrer Suche begegnet sind.
Im Buch sind nun Orte, die dem Düsseldorfer vielleicht längst bekannt sind — wie etwa die Rheinwiese, der Zoo- oder der Florapark — aber auch welche, an denen man vielleicht schon einmal vorbei, aber nicht unbedingt hineingegangen ist. Der Malkastenpark war für sie so ein Ort. „So ein citynaher Rückzugsort ist unheimlich wichtig“, sagt sie. Als sie den Park für das Buch besucht hat, war sie fast allein. Dadurch, dass er abgeschlossen ist, gäbe es auch weniger Menschen, die mal eben durchlaufen oder -fahren. Man findet ganz plötzlich Ruhe. Und das ohne weit an den Stadtrand fahren zu müssen.
Annette Kanis kommt aus Mainz. Nach ihrer journalistischen Ausbildung in Berlin ist sie vor mehr als 20 Jahren nach Düsseldorf gezogen. „Am Anfang entdeckt man die Stadt eher über den Stadtteil in dem man wohnt“, sagt sie. Über Freunde und Familie. „Ich entdecke auch jetzt immer noch Stellen, an denen ich vorher noch nicht war“, sagt sie.
Für die „Glücksorte“ sei sie alle Orte, die in Frage kamen abgelaufen, habe die Augen offen gehalten, fotografiert und sich auch mal in die Rolle eines Touristen versetzt. Wie würde er die Stadt wahrnehmen? Welche Orte würde man ihm empfehlen? Entstanden sind 80 Doppelseiten mit Fotos und einer Seite Text je Ort.
Ob sie durch die Bücher nun eine beliebte Reiseführerin für Freunde und Besucher geworden sei? „Das würde ich mir nicht anmaßen“, sagt sie. Und dennoch, fallen ihr wahrscheinlich direkt einige Orte in Düsseldorf ein, die auch Menschen von außerhalb schön finden könnten.
Grüne Glücksorte in Düsseldorf, Droste-Verlag, 168 Seiten, 14,99 Euro.