Bibliothek der Dinge in Düsseldorf Bücherei verleiht nicht nur Medien

Düsseldorf · In den Büchereien sind ab Donnerstag nicht mehr nur Medien ausleihbar. 80 unterschiedliche Gegenstände bilden den Start für die „Bibliothek der Dinge“. Wir sagen, was alles angeboten wird und wie es gebucht werden kann.

Sie präsentierten jetzt die ausleihbaren Gegenstände (v.l.) in der Bibliothek: Norbert Kamp, Marie-Christine Bariller, David Tkacz und Stephan Schwerin.

Foto: Stadt Düsseldorf / Uwe Schaffmeister

In der Zentralbibliothek sowie in acht Stadtteilbüchereien können ab Donnerstag deutlich mehr Dinge ausgeliehen werden als Bücher oder andere Medien. Insgesamt 80 unterschiedliche Gegenstände und 145 insgesamt stehen für Besucher mit Bibliothekskarte bereit. 12 000 Euro sind investiert worden.

Entstanden ist die Idee zur „Bibliothek der Dinge“ aus einem Nachhaltigkeitsgedanken heraus, wie Norbert Kamp als Direktor der Stadtbüchereien am Mittwoch in der Zentralbibliothek vor dem neuen Regal im zweiten Stock des KAP1 sagte. „Mit dem Ausleihen von Dingen kennen Bibliotheken sich ja seit Jahrhunderten aus. Warum also nicht Dinge ausleihen, die die Menschen nicht täglich benötigen oder einfach erst einmal ausprobieren möchten.“ Kamp erzählt von der Ukulele, die sich seine 13-jährige Tochter dringend gewünscht habe, die aber nach drei Tagen im Regal verschwunden sei. Fällen wie diesen könne das neue Angebot vorbeugen. Denn eine Ukulele kann nun zum Beispiel tatsächlich ausgeliehen werden. Sie ist Teil der Themenwelt „Musik“, die in der Zentralbibliothek eingerichtet ist. Auch eine Konzertgitarre kann entliehen werden. In der Kategorie „Technik“ stehen ein Laminier- und ein Nachtsichtgerät sowie ein Diascanner und ein Aktenvernichter bereit, oder auch unterschiedliche Reader für E-Books. Unter der Überschrift „Gaming“ können Controller und Sing-Star-Mikrofone gemietet werden oder Boxen mit unterschiedlichen Hilfestellungen für die Ausrichtung eines Motto-Kindergeburtstags. Weitere Themenwelten gibt es in den Stadtteilbüchereien: Zum Basteln und für Handarbeiten gibt es in Bilk und Garath eine Nähmaschine oder ein Lichtbrett. Zum Motto „Spiel und Bewegung“ halten Benrath, Flingern, Rath und Unterbach ein Kegel-Set, Wikinger-Schach, eine Slackline oder ein Schwungtuch vor. In Unterrath gibt es unter anderem einen Hula-Hoop-Reifen, Kurzhanteln und einen Schrittzähler aus der Themenwelt „Fitness“. In Gerresheim können des Weiteren Walkie-Talkies, ein Nachtsichtgerät oder ein Taschenkompass (Kategorie „Outdoor“) ausgeliehen werden. In den nächsten Wochen soll es zudem an allen Standorten Tonieboxen geben, wie David Tkacz, Fachangestellter für Medien und Information, ankündigt. Die Tonies dazu gibt es ja bereits. Tkacz sagt auch, dass die Bibliothek der Dinge erweitert werden könnte und nach und nach an den Bedarf der Nutzer angepasst werden soll. „Wir sind sehr gespannt auf die Resonanz. Das ist Neuland für uns“, sagt Kamp.

Tkacz betont zudem eine Besonderheit des Konzepts in Düsseldorf: „Die Gegenstände eines jeden Standorts können zu jeder Bücherei in der Stadt geschickt werden.“ Wie von der für Medien üblichen Ausleihprozedur gewohnt, lassen sich die gewünschten Gegenstände vorher reservieren. Die Ausleihe der Gegenstände ist in der Zentralbibliothek ab 16 Jahren, in den Stadtbüchereien ab zwölf Jahren möglich. Wenn der gemietete Gegenstand nach 14 Tagen nicht vorgemerkt ist, kann verlängert werden, maximal auf 42 Tage. Voraussetzung für eine Buchung ist ein Bibliotheksausweis, der während der Öffnungszeiten in den Büchereien sofort erhältlich ist (sonst online bestellen). Bis 21 Jahre ist er gratis, sonst kostet er 20 Euro pro Jahr.