Bürger helfen mit Millionen

Die Bürgerstiftung tut immer mehr für die Förderung junger Menschen.

Düsseldorf. Es ist schwer zu sagen, wie viele Menschen in der Stadt schon von den Initiativen der Düsseldorfer Bürgerstiftung profitiert haben — ihre Zahl geht aber in die Tausende.

Sieben Jahre nach der Gründung zog der Vorstand gestern eine Zwischenbilanz. Das Engagement hat sich kontinuierlich ausgeweitet, auch dank einer wachsenden Zahl von Stiftern und Spendern.

Mit 15 zahlenden Stiftungsmitgliedern und einem Kapitalstock von 1,4 Millionen Euro begann die Arbeit 2005 mit dem Ziel, gemeinnützige Initiativen zu entwickeln und bestehende zu fördern. Inzwischen ist der Stifterkreis auf 49 Personen gewachsen, das Kapital auf 2,4 Millionen.

Seitdem wurden zusätzlich fast 1,2 Millionen Euro an Spenden eingenommen. Allein im Vorjahr konnte die Bürgerstiftung fast eine Million Euro in die Förderung von Projekten stecken, gleichwohl: Weitere Geldgeber werden gesucht.

Der Fokus des Engagements hat sich zuletzt verschoben, wie die Vorstandsvorsitzende Suzanne Oetker-von Franquet gestern erläuterte: „Wir tun immer mehr für die Förderung junger Menschen.“ Im Laufe der Arbeit der vergangenen Jahre habe die Stiftung beobachtet, dass es viel Bedarf gebe, Benachteiligten zu helfen. Und so floss im Vorjahr fast die Hälfte des Geldes in den Bereich „Bildung und Erziehung“.

Die Liste der Projekte ist lang. Dazu gehören „Start“-Stipendien für Schüler mit Migrationshintergrund, denen ermöglicht wird, Abitur zu machen und zu studieren. Es gibt Projekte zur Leseförderung, zu gesunder Ernährung, die Singpause und viele mehr.

2011 kam zudem der Sommerleseclub hinzu und die Unterstützung von Gitarrenunterricht für Schüler. 20 Schulen — vor allem in weniger wohlhabenden Stadtteilen — wird geholfen, seit dem Vorjahr ist eine Förderschule dabei.

Mit Beginn des Jahres hat die Stiftung auch ihr Engagement für die Krebsberatungsstelle um weitere drei Jahre verlängert. Betroffene und Angehörige bekommen hier unentgeltlich Hilfe in allen Fragen, die sich um die Krankheit drehen. 526 Beratungsgespräche wurden im Vorjahr hier geführt, Tendenz steigend.

Ein großer Erfolg war auch das Gratis-Konzert „Musik verbindet“ im Henkel-Saal Ende Januar — fast zu erfolgreich. Vor allem ältere Menschen werden hier angesprochen, viele Helfer sind im Einsatz. Nach dem Konzert kann man sich bei Kaffee und Kuchen kennen lernen. Im ersten Jahr kamen 80 Besucher, diesmal war der Saal mit mehr als 300 Menschen ausgelastet. Mehrere hundert Kartenwünsche konnten gar nicht erfüllt werden.