Bunte Speisen, die glücklich machen sollen

In einem Café in er Altstadt gibt es jetzt Pastellfarbenes — wie hellblauen Latte Macchiato oder mintgrünen Frischkäse auf dem Brot. Und das soll auch noch gesund sein.

Foto: Judith Michaelis

Schon mal einen hellblauen Latte Macchiato getrunken? Mit einer Schnitte, die mit rosafarbenem und mintgrünem Frischkäse bestrichen ist? Im Düsseldorfer Café Sugarbird gibt es das jetzt mit dem neuen Konzept „Häppi Food“. Und die eingefärbten Speisen sehen nicht nur schön aus, sondern sollen auch noch gesund sein.

Gesund werden sie durch besondere Fruchtkonzentrate, erklärt Inhaberin Annette Rosa Marques. Ein Teelöffel solchen Konzentrats enthält etwa 200 Gramm frisches Obst. „Die geballte Obst- und Pflanzenpower“, wie die Inhaberin sagt. Damit wolle man auf aktuellen Veggie- und Slowfood-Trends reagieren, bei denen mehr und mehr Menschen auf Inhaltsstoffe achten, um sich bewusster und gesünder zu ernähren.

Eingeteilt sind die Konzentrate in sechs Farben. Die orangefarbenen Speisen enthalten Karottenkonzentrat. Das ist laut Info auf der Speisekarte besonders für die Sehkraft, die Haut und Schleimhaut gut. Auch das Zellwachstum und das Immunsystem sollen damit gestärkt werden. Rot enthält Konzentrat aus Trauben. Die Inhaltsstoffe sollen positiv auf Blutkreislauf und Cholesterinspiegel wirken. Zitronen sind für die gelbe Färbung verantwortlich. Die Speisekarte verspricht hier Vitamin C und Antioxidantien, die das Immunsystem stärken und eine antibakterielle Wirkung haben sollen. Die pinke Farbe enthält Kirschen, die entzündungshemmend und dem Alterungsprozess entgegenwirken sollen. Die grünen Speisen und Getränke enthalten Apfelkonzentrat. Gesunde Nebeneffekte: Blutzuckerspiegel senken, vor Infektionen der Atemwege und Asthma schützen. Und zuletzt die blaue Färbung kommt von Spirulina-, also Blaualgenkonzentrat. Die seien gut fürs Immunsystem und sollen das Krebsrisiko senken.

Die Konzentrate finden sich in den verschiedensten Speisen des Cafés. Sie färben Cremes auf Cupcakes und in Macarons, die Milch im Kaffee und den Frischkäse auf den Frühstücksschnitten. Auch in Salatsoße und Suppe sind sie enthalten. Wichtig: Bei der Verwendung dieser Konzentrate geht es ausdrücklich nicht um den Geschmack, sondern vorrangig um die Farbe und den Gesundheitsfaktor. „Wenn man einen Teelöffel davon isst, schmeckt das schon sehr intensiv. Spirulina zum Beispiel schmeckt aber pur nicht so gut“, sagt Annette Rosa Marques. Die Konzentrate kommen unter anderem in bestehenden Produkten zum Einsatz. Der bewährte Geschmack solle dadurch nicht verändert werden.

Und tatsächlich: Der gefärbte Kaffee schmeckt wie der normale, dem Frischkäse merkt man die Farbe auch nicht an. Auch das Dressing auf dem Salat ist zwar pinkfarben und blau, mit geschlossenen Augen könnte man die beiden aber weder auseinanderhalten noch von einem weißen Joghurtdressing unterscheiden.

Ob nun ein Cupcake oder Macaron — oder eben auch das Joghurtdressing mit reichlich Creme Fraiche — gesund wird, nur weil er ein wenig Pflanzen- oder Obstextrakt enthält? „Gesünder als ohne“, heißt es von den ersten Testerinnen.

Das Sugarbird liegt an der Heinrich-Heine-Allee 37 und hat täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Infos unter der Telefonnummer 569 40733.