"Circus Circus - Traumhaft Jeck": Tiger, Bären und andere Raubtiere

Unter dem Motto „Circus Circus - Traumhaft Jeck“ wurde ausgelassen gefeiert.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Beim Betreten des Foyers des Hilton Hotels war Vorsicht geboten. Da standen wilde Tiger und Bären in Angriffsposition - doch es gab keinen Grund zur Panik. Die Raubkatze war nur aus Pappe und der Bär hatte ein menschliches Innenleben, war er doch eine Leihgabe des Zirkus Merz und Pellini, denn das Motto der Kostümsitzung der Prinzengarde Rot-Weiss ist in diesem Jahr „Circus, Circus — Traumhaft Jeck“.

So hatten sich die Ex-Prinzen Tom Merz und Carsten Franke eine ganz besonderre Deko einfallen lassen. Die Bühne war wie eine Manege gestaltet. Links und rechts standen große LED-Wände, auf denen lustige Clowns und andere Zirkusgestalten zu sehen waren. „Die Kulisse war auch schon in der Lindenstraße zu sehen“, erinnert Carsten Franke, „als Mutter Beimer zum zweiten Mal geheiratet hat, den Erich Schiller.“ Kein Zirkus ohne Popcorn, aber am Popcorn-Stand musste man Geduld mitbringen, denn den süßen Snack gab es umsonst.

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Auch das Programm war an diesem Abend erstklassig. Bei der Showtanzgruppe Fidele Sandhasen bekam so mancher Jeck vor Staunen den Mund nicht zu, wenn die Tänzerinnen hoch durch Luft geworfen werden. „Schwitzige Hände sind aber schon ein Problem, dann kann es schon passieren, dass man aus der Hand rutscht, die einen eigentlich festhalten soll“, sagte Betreuerin Bruni Irlenborn, die mit Handtüchern hinter der Bühne stand und reichlich Haftspray auf die Hände der Tänzerinnen sprühte.

Wie immer gekonnt souverän führte Präsident Dirk Kemmer durch die Sitzung, auch wenn er zwischendurch einmal leicht ins Schwitzen kam. Büttenredner De Hausmann war wenige Minuten vor seinem Auftritt noch nicht im Saal und Kemmer überlegte schon, das Programm ein bisschen umzustellen. Doch ein Anruf verschaffte Erleichterung. „Er kommt auf die Minute pünktlich, hat er versprochen“, sagte Kemmer. Ansonsten gab es trotz der schlechten Witterungsbedingungen keine Probleme.

Etwas später kam auch Fortuna-Profi Axel Bellinghausen aus der Arena ins Hilton Hotel und durfte dann auch gleich im Elferrat sitzen, zum ersten Mal in seiner jecken Karriere. Zwar war er mit dem Ergebnis von 1:1 im Testspiel gegen Borussia Dortmund zufrieden, aber mit sich selbst war er gar nicht im Reinen: „Hör bloß auf, wir hätten eigentlich gewinnen müssen, aber kurz vor Schluss verballer ich ein Riesending“, meinte er selbstkritisch.

Zu diesem Zeitpunkt hatte er aber schon den mit viel Beifall versehenen Auftritt der Kindertanzgarde verpasst. Betreuer Lothar Hörning war stolz auf seine Truppe: „Die haben sich so toll entwickelt. Wir haben jetzt 30 Kinder dabei und 15 stehen noch auf der Warteliste.“

Zu später Stunde kam auch Oberbürgermeister Thomas Geisel mit Ehefrau Vera und dem CC-Vorstand ins Hilton. Der tingelte an diesem Abend durch die Säle der Stadt. „Fünf Termine hatten wir bis jetzt, jetzt fahren wir gleich noch zu den Originalen, aber es macht richtig viel Spaß“, sagte Geisel sichtlich gut gelaunt, um dann aber grinsend einzuschränken, “man kommt nur nicht dazu, in Ruhe etwas zu trinken.“

Glück im Unglück hatte Peter Sökefeld, Kommandant der Prinzengarde. Während der Ansprach passte er beim Rückwärtsgehen nicht auf und plumpste von der Bühne, das Publikum hielt den Atem an. „Zum Glück ist aber nichts Ernstes passiert“, sagte Sökefeld anschließend, „nur ein paar blaue Flecken und ein verstauchtes Handgelenk.“ Nach der Sitzung feierten die Jecken im Foyer weiter.