„Corpus Deliciti“ ist diesmal nur Theater

Der Schwurgerichtssaal im Landgericht wird für drei Abende wieder zur Bühne.

Foto: Melanie Zanin

Als Regisseurin Katharina Weishaupt den Schwurgerichtssaal des Landgerichtes zum ersten Mal betrat, hat sie das „dramatische Potenzial“ sofort gepackt. Zusammen mit ihrer Kollegin Radha Freudemann verwandelt sie den Raum, in dem sonst über menschliche Schicksale entschieden wird, zum dritten Mal in eine Theaterbühne. „Corpus Delicti — Mias Fall“ ist der Titel des Stücks, das Juli Zeh geschrieben hat.

Theresa Martini, Valentin Stroh und Sergius Buckmeier sind die drei Profi-Schauspieler in dem zehnköpfigen Ensemble, zu dem mit Günther Förster auch ein echter Wachtmeister gehört. Der gesamte Saal wird bespielt, die bis zu 180 Zuschauer sitzen drumherum. „Das ist keine Bühne wie jede andere. Der Saal hat eine gewisse Theatralik und eine klare Dramaturgie“, empfindet Valentin Stroh, „das ist eine sehr reizvolle Sache.“

Die beiden Theatermacherinnen haben sich wie immer ein Stück mit juristischem Bezug ausgesucht. „Corpus Delciti“ spielt im jahr 2057. Die Menschen leben in einer Gesundheitsdiktatur, in der alle beobachtet werden und nichts privat ist. Als Mia allein um ihren Bruder trauern will, wird sie auffällig und soll bestraft werden. „Am Ende gibt es eine Wende. Aber das verrate ich nicht,“ sagt Katharina Weishaupt amüsiert. Sie mag den Schwurgerichtssaal übrigens nicht nur wegen der besonderen Atmosphäre: „Er ist auch technisch gut ausgerüstet. Von den Lichtquellen über den Beamer bis zur Tonanlage. Es ist alles da.“

Nur dreimal wird das vom Kulturamt unterstützte Theaterstück zu sehen sein, dann ist das Projekt beendet. Am Sonntagabend um 18.30 Uhr findet die öffentliche Generalprobe statt, Montag um die gleiche Zeit ist Premiere. Eine weitere Vorstellung findet Dienstag um 18.30 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. Um eine Anmeldung wird allerdings gebeten unter der Adresse

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