Kühlt die Pokémon-Go Begeisterung ab? Countdown für Kö-Pokémonjäger

Mittwoch enden die Straßensperren. Zur großen Jagd durch die Stadt kamen nur 25 von 1011 zugesagten Spielern.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. In zwei Tagen endet die Gnadenfrist für Pokémonspieler an der Kö. „Die Straßensperren waren von Beginn an für die Dauer der Schulferien geplant und enden am Mittwoch“, betonte Stadtsprecherin Kerstin Jäckel-Engstfeld gestern noch einmal gegenüber der WZ. „Bei der Frage nach der Abschaltung der Pokéstops haben wir noch keine Entscheidung der Firma Niantic, sind aber zuversichtlich, dass sie unserem Wunsch nachgeht. Ansonsten hoffen wir gerade während des NRW-Tages auf die Kooperation der Spieler.“

Dass die allerdings ohne Weiteres die Fahrbahn wieder räumen, bezweifelt etwa Barbara Lauterbach (44), die gestern mit einem Klappstuhl mitten auf der Girardet-Brücke sitzt: Samstagvormittag sei die Brücke nicht gesperrt gewesen, trotzdem hätten sich die Spieler auf der Straße ausgebreitet. Schülerin Lara Kisker (23) glaubt, dass die Pokémon-Fans weder fahrenden Autos und nicht einmal Feuerwehr oder Polizei weichen würden. „Ich habe natürlich Verständnis für die Stadt. Ich denke, jeder hier hat das“, sagt Spieler Dirk Kabelich, ebenfalls im mitgebrachten Campingstuhl auf der Brücke. „Vielleicht wäre es nicht verkehrt, feste Zeiten am Wochenende und außerhalb des Berufsverkehrs für Spieler zu machen. Ich würde mich daran halten.“ Vielleicht sei es derzeit auch besonders voll, weil die mögliche Abschaltung der Pokéstops den Menschen Sorge bereite.

Während die Kö-Brücke am Wochenende wieder dicht war, erlebten die Initiatoren der großen Pokémon-Jagd quer durch die Stadt am Samstag möglicherweise die ersten Zeichen für ein Schwächeln des Hype: 1011 Menschen hatten für den Pokémon-Rundgang zu den ergiebigsten Jagd-Revieren zugesagt — am Ende kamen nur 25. Die Idee, sich in Teams aufzuteilen und in verschiedenen Farben anzutreten, konnte nicht umgesetzt werden.

Dass aus dem Treffen letztlich keine wirklich große Veranstaltung wurde, lag laut den Spielerinnen aus dem Team Blau unter anderem an schlechter Kommunikation: „Ursprünglich war der Start für 20 Uhr angedacht. Die Uhrzeit wurde recht kurzfristig vorverlegt.“ Um 18 Uhr traf man sich nun schon an der Apollo-Wiese. Zudem wurde die Facebook-Seite zur Tour bereits vor über einem Monat angelegt, als alle gerade angefangen hatten, „Pokémon Go“ zu spielen, die Begeisterung noch frisch war. Davon zumindest war nicht mehr viel zu spüren. So schlenderten die Trainer relativ bald nach Anpfiff ihrer Jagd doch nur zur Girardet-Brücke, wo man eben am besten jagen kann. Zumindest vorläufig noch.