Danylo kämpft gegen den Krebs
Julia Shkurka reiste mit ihrem Sohn aus der Ukraine in die Uniklinik. Sie benötigt Spenden für eine teure Hochdosis-Therapie.
Düsseldorf. Julia Shkurka hat ihren kleinen Sohn Danylo auf dem Schoß. Vor drei Wochen kam sie aus Odessa in der Ukraine nach Düsseldorf, um ihren Sohn in der Uniklinik behandeln zu lassen. In ihrem Heimatland haben die Ärzte Danylo aufgegeben.
Die 24-Jährige ist sehr gefasst, der Kleine begutachtet interessiert ein Spielzeugauto. „Sie ist überzeugt, dass alles gut wird“, übersetzt eine Dolmetscherin. Der 20 Monate alte Junge ist an einem sogenannten Neuroblastom erkrankt. Der bösartige Tumor sitzt beidseits der Wirbelsäule und hat Metastasen gebildet.
„Danylos Krebserkrankung befindet sich in einem sehr ausgedehnten Stadium“, sagt der stellvertretende Direktor der Kinderklinik, Professor Roland Meisel. Helfen könne Danylo nur noch eine hoch dosierte Chemotherapie, bei der sein Knochenmark vollständig zerstört werde. Deshalb müssten ihm zuvor Stammzellen entommen werden, um sie nach der Therapie wieder zu transplantieren. „Für diese aufwendige Behandlung fehlen jedoch die finanziellen Mittel“, sagt Meisel.
250 000 Euro kostet die Hochdosistherapie, an der Danylos Leben hängt. Da er aus keinem EU-Land kommt, übernimmt die Versicherung die Behandlung in Deutschland nicht. Die Kinderklinik will die Therapie deshalb durch Spenden finanzieren.
„Sie sagt, sie sei sehr dankbar, dass sie diese Chance überhaupt erhält, ihn hier in Deutschland behandeln zu lassen“, übersetzt die Dolmetscherin ein weiteres Mal für Danylos Mutter. Julia Shkurka kann nun ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.
Der Vater des kleinen Jungen, Stanislav Shkurka (27), arbeitet derzeit in der Ukraine. Die Familie kann sich nicht leisten, dass er auch nach Deutschland reist. Er ist Koch und fährt nun für die nächsten neun Monate zur See. Er musste sich von seinem Sohn verabschieden, ohne zu wissen, ob er ihn lebend wiedersieht.
Seit ungefähr drei Monaten ist Danylo in Behandlung. Die Ärzte in der Ukraine vermuteten bei ihm zunächst eine Magen-Darm-Infektion, bevor sie die richtige Diagnose stellten.
„Da der Tumor sehr tief in seinem Körper sitzt, zeigten sich die Symptome der bereits fortgeschrittenen Erkrankung erst spät“, erklärt Meisel. Nachdem Danylos Situation in der Ukraine aussichtslos erschien, suchten Freunde der Familie nach Kliniken im Ausland.
So stießen sie auf die Kinderklinik des Düsseldorfer Uniklinikums, in der die Stammzellentransplantation ein Behandlungsschwerpunkt ist. „Danylo hat eine sehr realistische Chance, gesund zu werden, doch ohne die Behandlung würde er sterben“, sagt der Experte Roland Meisel.