Das Fahrrad gehört zum Lifestyle
Die „Cyclingworld“ findet zum zweiten Mal in Düsseldorf statt. Noch mehr Aussteller als 2017.
Am Samstag Sonne pur, Sonntag anfangs zwar bewölkt, aber trocken und warm. Fahrrad-Wetter aus dem Bilderbuch! Auch dadurch wurde die zweite „Cyclingworld“ in den Böhler-Werken zu einem großen Publikums-Erfolg, immerhin kamen laut Veranstalter rund 15 000 Besucher. Die Freude war groß bei Messemacher Stefan Maly und Projektleiter Torsten Abels, die quer durch die Welt gereist waren, um den letzten Schrei in Sachen Zweirad, Accessoires, Zubehör und Design zu finden und 200 Aussteller aus 20 Ländern nach Düsseldorf zu locken. Beim Erst-Durchgang 2017 waren es gerade mal 120.
Das alte Backstein-Industrie-Gemäuer bietet eine ideale Kulisse für die größte Fahrradmesse in NRW. 2017 bespielten die Organisatoren nur eine Halle, jetzt strömten Rad-Enthusiasten in die alte Schmiede- und in die Kaltstahl-Halle. Schon jetzt steht für Maly und Abels fest, dass es auch 2019 wieder eine „Cyclingworld“ geben wird. „Wir haben für die kommenden drei Jahre eine Option auf die Hallen. Auch danach wird es uns noch geben“, sagt Torsten Abels voller Optimismus unserer Zeitung.
Denn die Nische, in die das Duo Abels/Maly stößt, ist das Design rund ums Fahrrad. So dominiert in vielen Messe-Kojen der Eindruck: Das Zweirad gehört zum Lifestyle. Das zieht. In einer Zeit, in der immer mehr Menschen auf den Drahtesel umsteigen. Ausgefallene Konstruktionen bei Renn-, Cargo oder Cruiser-Rädern, Zubehör und Klamotten inklusive. Nicht zu vergessen die Fahrrad-Touren, Rennen mit Lasträdern, Fotoausstellung, historische Räder und allerlei Bühnen-Events mit Musik, Filmen und Autogrammstunde mit Radprofi André Greipel in der Zwischenhalle.
Erfindungsreichtum erkennt man besonders bei den Cargo-Rädern. Mit Boxen aus Metall oder Holz, in denen bis zu vier Bierkästen transportiert werden können und Beifahrer-Kabinen, wie man sie von 50er-Jahre-Motorrädern kennt. Neben den langgestreckten Gestellen in schickem Schwarz, in Post-Gelb oder knallbunten Farben stechen ebenso die zahlreichen E-Bike-Modelle mit in Stangen versteckten Motoren ins Auge. Der Trend hier: Sie werden immer eleganter und bieten immer mehr „Style“, wie ein Elektro-Bike aus Monte Carlo mit Sportwagen-Felgen, Riemenantrieb (ohne Kette) und verstecktem Motor. Stajvelo heißt das Modell, Kostenpunkt: 6000 Euro. Ein Rennrad-Konstrukteur daneben überrascht durch das Rücklicht in der Sattelstange.
Große Vielfalt und originelle Designs sind auch bei Mountain-Bikes, Klapp- und Falträdern zu bewundern. Unter Düsseldorfer Teilnehmern fallen zwei auf. So näht Alexander Worgitzki (auf einer Nähmaschine in seiner Wohnung in Flingern) unter dem Brand „Life-is-a-ride“ Rucksäcke und andere Accessoires auf Nachfrage. Und kann so individuellen Wünschen nach Material, Größe und Farbe nachkommen.
Ebenso nach persönlichen Vorlieben setzen die Betreiber von „Schicke Mütze“ (an der Talstraße in Friedrichstadt) ganze Fahrräder zusammen. Ihr Signum: eine biegsame Baseballkappe mit fünf Farbstreifen — ein funktionales Designobjekt, das im Laden 15 Euro kostet. Mehr Infos unter cyclingworld.de.