Das Rennen für die Olympischen Spiele 2032 beginnt jetzt
Initiator Michael Mronz hat seinen Zeitplan für eine Bewerbung der Region Rhein-Ruhr vorgestellt. Düsseldorf spielt darin eine tragende Rolle. Der Deutsche Olympische Sportbund zeigt sich noch zurückhaltend.
Als Sportler hat Michael Mronz ein einfaches Bild gewählt, um das Projekt Olympia 2032 in der Region Rhein-Ruhr zu beschreiben. „Es wird ein Marathon, aber wir sind angetreten, um ihn zu gewinnen“, sagte der Initiator des Projekts gestern bei dem Kongress „Spobis“ in Düsseldorf. Dort stellte Mronz seinen Zeitplan für eine mögliche Bewerbung der Region vor. Der Marathon beginnt demnach schon in den nächsten Monaten.
Der Zeitplan Um die Bewerbung zu entwickeln, hat sich Mronz für dieses Jahr drei große Aufgaben vorgenommen: Zunächst will er einen Plan erstellen, in dem zwischen Dortmund und Bonn alle Sportstätten verzeichnet sind, die es für die Olympischen Sommerspiele braucht. Einen ähnlichen Plan soll es anschließend auch für die Paralympischen Spiele geben.
Die Region soll zudem Austragungsort für zahlreiche nationale Jugendmeisterschaften werden, um die Medaillenkandidaten von morgen schon heute mit der Region sportlich vertraut zu machen. Schließlich will Mronz in andere Bundesländer reisen und sie für die hiesigen Pläne begeistern. So soll aus der Bewerbung einer Region eine deutsche Bewerbung werden. „Wir brauchen ein Wir-Gefühl in diesem Land“, sagt Mronz.
Die weiteren wichtigen Zeitpunkte ergeben sich aus den Vorgaben des Internationalen Olympischen Komitees (IOC): Die Entscheidung fällt voraussichtlich 2025, zwei Jahre zuvor wird das IOC mit den Bewerbern in die so genannte Dialogphase eintreten. Dabei wird gemeinsam mit der Bewerberstadt ein Konzept entwickelt, um diese so fit zu machen, dass sie auch eine reelle Chance hat. Spätestens 2022 müsste der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) erklären, ob er die Region als nationalen Bewerber ins Rennen schickt.
Die Rolle Düsseldorfs Die NRW-Landeshauptstadt wird voraussichtlich für sechs bis acht Disziplinen Standort sein und damit eine wesentliche Bedeutung im Gesamtkonzept erhalten. Offen ist noch, wo die Eröffnungs- und die Schlussfeier oder der Ort für die Medaillenvergabe angesiedelt werden. Düsseldorf und Köln gelten in diesem Zusammenhang als die aussichtsreichsten Kandidaten in der Region. „Düsseldorf ist sportbegeistert und hat gezeigt, dass es große Veranstaltungen professionell ausrichten kann“, sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel. So habe sich Düsseldorf auch erfolgreich als Spielort für die mögliche Fußball-EM 2024 in Deutschland beworben.
Das Zögern beim Deutschen Olympischen Sportbund Dass auf nationaler Ebene zuletzt zwei Bewerbungen für Olympische Spiele (München und Hamburg) von den Bürgern abgelehnt wurden, hat Eindruck auf den DOSB gemacht. „Wir müssen das aufarbeiten, bevor wir uns in das nächste Abenteuer einer Bewerbung stürzen“, sagte die DOSB-Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker. Der Verband entwickelt derzeit eine nationale Strategie, wie sportliche Großveranstaltungen auch in der Bevölkerung gut ankommen. „Unter Sportlern ist eine Bewerbung unstrittig, aber wir müssen bei den Bürgern eine gute Stimmung schaffen.“ Deshalb lässt der DOSB im Moment noch offen, ob es eine erneute deutsche Bewerbung gibt und wenn ja, ob diese für Sommer- oder Winterspiele erfolgen wird.
Mronz und Geisel greifen diesen Punkten mit zusätzlichen Argumenten auf. „Die Spiele alleine reichen nicht. Wir müssen den Bürgern auch zeigen, was sie von so einem Ereignis haben“, sagte Mronz. „Solche Veranstaltungen geben Impulse, zum Beispiel um für eine moderne Verkehrsinfrastruktur“, sagte der Düsseldorfer OB.