Knöllchen-Posse um Polizisten
Er soll seinen Privat-Pkw auf dem Parkplatz vor der Wache abgestellt haben.
Eigentlich gehört es zu den Aufgaben eines Bezirksbeamten, ein offenes Ohr für die Bürger zu haben und den Kontakt zur Basis zu pflegen. In Holthausen ist die Stimmung rund um die Polizeiwache nachhaltig gestört. Denn wenn es darum geht, für den eigenen Wagen eine passende Lücke zu finden, hört der Spaß auf. Da der Dienstparkplatz vor der Wache an der Bonner Straße oft frei ist, haben dort Anwohner ihre Fahrzeuge abgestellt. Zum Ärger des 55-jährigen Bezirksbeamten, der immer wieder Knöllchen verteilt haben soll. Und das, obwohl der Polizist selbst sein Auto regelmäßig dort abstellte. Dafür gab es nun einen sehr ernsten Rüffel vom Leiter der Polizeinspektion.
Anfangs sollen es noch handgeschriebene Zettel gewesen sein, die der Bezirksbeamte unter die Windschutzscheiben steckte, wenn auf dem Dienstparkplatz mal wieder Autos standen, die dort nicht hingehörten. Als das nichts fruchtete, verteilte er Knöllchen. Was die Nachbarn am meisten ärgerte: Der Polizist stellte sein eigenes Privatfahrzeug regelmäßig direkt vor der Wache ab. Einem Anwohner, der auch schon Bußgelder bezahlen musste, platzte schließlich der Kragen und er wandte sich an den „Express“.
Einige Bürger haben offenbar regelrecht Jagd auf den Beamten gemacht. Auch wenn sein Wagen mal angeblich zu nah an einer Kreuzung parkte, wurden „Beweisfotos“ gemacht. Der wiederum verteidigte sich und versicherte, er habe sogar nachgemessen, dass der Abstand in Ordnung gewesen sein.
Außerdem behauptete der Bezirksbeamte, er habe seinen Wagen auch zu Dienstfahrten benutzt und ihn darum auf dem Parkplatz vor der Wache abgestellt. „Aber auch in diesen Fällen ist das natürlich kein Dienstfahrzeug“, erklärte Polizeisprecherin Anja Kynast. Der Kollege sei ganz offiziell zu einer dienstlichen Stellungnahme aufgefordert worden. Der Inspektionsleiter habe ihm ganz deutlich untersagt, den Dienstparkplatz weiter privat zu nutzen.