center.tv-Gala Das sind die Düsseldorfer des Jahres

Gläserne Löwen wurden am Montag in sieben Kategorien verliehen. Doldinger und Lindenberg spielen „Hinterm Horizont“.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Diese Gelegenheit für einen gemeinsamen Auftritt ließen sich die beiden lebenden Musikerlegenden natürlich nicht nehmen. Mit ihrer Version von Hinterm Horizont sorgten Udo Lindenberg und Klaus Doldinger am Montag vor rund 400 geladenen Gästen für den Höhepunkt der von Claudia Monréal und Christian Zeelen moderierten center.tv-Gala „Düsseldorfer des Jahres“ in den Kaltstahlhallen auf dem Areal Böhler.

Vor 45 Jahren hatte Lindenberg noch in Doldingers Band Passport getrommelt. Jetzt wurden sie beide zu „Düsseldorfern des Jahres“. Lindenberg in der Kategorie Sonderpreis „70 Jahre NRW“. Der in Gronau geborene Sänger ist heute genauso alt wie das Bindestrichland. In den 60er Jahren spielte er in den Jazzkellern der Altstadt Schlagzeug und verdiente sein Geld als Liftboy im Breidenbacher Hof. Passenderweise hielt der Direktor des Hotels Cyrus Heydarian die Laudatio.

„Düsseldorfer des Jahres": Lindenberg, Doldinger & Gursky ausgezeichnet
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„Düsseldorfer des Jahres": Lindenberg, Doldinger & Gursky ausgezeichnet

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Heydarian: „Ich glaube, Udo Lindenberg hat sich in dieser Zeit schwer verliebt in Düsseldorf. Und das ist geblieben. Er selbst hat ja die Stadt auch immer als Raketenstation für seine Karriere bezeichnet.“ Darüber hinaus beschrieb Cyrus Heydarian Lindenberg als Menschen, der die „Sprache der Liebe, des Lebens und der Hoffnung spricht“. Lindenberg wiederum bezeichnete Heydarian als seinen Herbergsvater und den Breidenbacher Hof als „geilstes Hotel, das ich kenne“. Düsseldorf sei für ihn als Jugendlicher „eine Zauberstadt“ gewesen und auch heute sei er gerne ein Repräsentant der Stadt. „Die Stadt wird immer tief in meinem Herzen sein.“

Zum Finale spielte Lindenberg später mit allen Preisträgern und Laudatoren auf der Bühne „Mein Ding“.

Der 80 Jahre alte Doldinger bekam den gläsernen Löwen für sein Lebenswerk. Musikproduzent Dieter Falk würdigte Doldingers herausragende Fähigkeiten als Jazz-Musiker sowie seine langjährige Schirmherrschaft für die Jazz Rally und erinnerte an Kompositionen wie für den Film „Das Boot.“ Dieter Falk: „Doldinger hat alles erreicht, was ein Musiker erreichen kann. Bis hin zur Ehrenbürgerschaft in New Orleans.“ Doldinger wiederum betonte, wie sehr ihn die Musik- aber auch Kunstszene in den 60er Jahren in Düsseldorf geprägt hat.

Neben den beiden Musiklegenden wurde in der Kategorie Kultur auch ein Weltstar der Kunst geehrt: der Fotokünstler Andreas Gursky. Die Laudatio hielt sein guter Freund Günter Netzer. Netzer beschreibt Gursky als ungeheuer höflichen und zurückhaltenden Mensch, der zugleich außerordentlich engagiert und als Freund treu sei. Vor seiner Laudatio gesteht Netzer ein, sehr nervös zu sein, „aber für diesen Mann würde ich noch viel schlimmere Dinge tun.“ Zu Netzers Beschreibung passend, dann auch die Worte von Gursky: Ihm sei es angesichts so vieler bedeutender Künstler in der Stadt „fast schon unangenehm, den Preis zu bekommen“.

Weitere Preisträger: In der Kategorie Sport wurden Medaillengewinner bei Olympischen und Paralympischen Spielen in Rio ausgezeichnet: und zwar die Spielerinnen der 1. Damen-Mannschaft des Düsseldorfer Hockey-Clubs Lisa-Marie Schütze, Selin Oruz und Annika Marie Sprink sowie Thomas Schmidberger, Rollstuhl-Tischtennisspieler bei Borussia Düsseldorf.

In der Kategorie Wirtschaft hatte die Jury für Jutta Zülow gestimmt, erste weibliche Vorsitzende des regionalen Allgemeinen Arbeitgeberverbandes und Vorstandsmitglied der Zülow AG. Minister Michael Groschek hielt die Laudatio.

Auch zwei Institutionen wurden geehrt: Die Bürgerstiftung mit der Vorstandsvorsitzenden Suzanne Oetker-von Franquet für ihr ehrenamtliches Engagement, in der Kategorie Innovation der Verein Digitale Stadt Düsseldorf.