Mundart-Quiz Das sind die richtigen Antworten zum Mundart-Quiz

Düsseldorf · Heinrich Spohr hatte passend zu seinem neuen Buch „Pott wie Deckel“ Fragen zu rheinischen Redensarten und Sprichwörtern gestellt. Hier nun die Auflösung.

„Pott wie Deckel“ von Heinrich Spohr ist im Grupello-Verlag erschienen, hat 175 Seiten und kostet 20 Euro.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

Was ist ein Babaditzke?

Richtige Antwort: A) liebes Kleinkind. Ein Babaditzke ist ein Kleinkind, das noch nicht ordentlich sprechen kann, worauf der Wortteil Bab- hinweist. Der Wortteil -ditzke bezeichnet etwas kleines. Die Düsseldorfer Kinder heißen Düsselditzkes und die kleinen Fische, die sie in der Düssel fangen, sind de Stachelditzkes.

Was bedeutet blank sen?

Richtige Antwort: A) Kein Geld mehr haben, alles ausgegeben haben. Das bedarf eigentlich fast keiner Erklärung, weil sich das Wort in den allgemeinen Sprachgebrauch eingebürgert hat. Wer kein Geld mehr hat und den Grund im Geldbeutel sieht, ist total blank.

Was ist Hackepitter?

Richtige Antwort: B) Hackfleisch. Das Sprachbild bedeutet, dass jemand übel zugerichtet wird, also bildlich durch den Fleischwolf gedreht wird. Oder in einer Metzgerei, in der aus Fleisch Hackfleisch gemacht wird. Wenn jemand ordentlich verprügelt wurde, dann heißt es sprachlich auch: Us dem hant se janz schön Hackepitter jemaht.

Was ist eine Hönkesmadam?

Richtige Antwort: A) aufgetakelte Person. Der Ausdruck bezeichnet eine herausgeputzte Frau, die mit einem Hund an der Leine spazieren geht. Das man sich über eine solche Person zudem lustig macht, ist ein humorvoller Nebeneffekt.

Was ist ne jecke Doll?

Richtige Antwort: B) Narr. Der Begriff stammt aus dem Karneval und bedeutet närrisch, verrückt.

Was bedeutet Bohei mahke?

Richtige Antwort: B) Umstände machen. Kurz gesagt bedeutet es auch: Viel Lärm um nichts oder leeres Gerede. Das Wort Bohei steht dem rheinischen Wort Jedöns sehr nahe.

Was ist ein Bremsklotz?

Richtige Antwort: B) Fleischkloß, Frikadelle. Der Ausdruck stammt noch aus der Zeit, als das Bier den Wirtschaften, die nicht selbst brauten, mit dem Pferdewagen angeliefert wurde und der Kutscher den Bremsklotz an die Räder legen musste. Nebenbei bekam er ne Bremsklotz, also eine kalte Frikadelle, vom Wirt auf die Hand.

Was ist ein Dachkalledänzer?

Richtige Antwort: B) Traumtänzer. Der Dachkalledänzer tanzt nicht auf dem Dach, sondern ist jemand, der Hirngespinsten nachhängt oder erträumte Dinge erzählt, die er für wahr ausgibt. Nach diesem Sprachbild wird er in der Mundart als Dachkalledänzer tituliert.

Was bedeutet dr Deckel op de Nas han?

Richtige Antwort: A) gestorben sein. Wer den Deckel op de Nas hat, der hat es hinter sich. Er ist gestorben und niemand kann ihm noch etwas anhaben.

Was bedeutet Pott wie Deckel?

Richtige Antwort: A) egal, gleichgültig sein. Meint: Es ist egal, ob der Topf einen Deckel hat oder nicht. Wichtig ist nur, dass man mit dem Topf oder der Kanne etwas transportieren kann.

Was ist ein Kavenzmann?

Richtige Antwort: A) beleibte Person. Der ursprüngliche Ausdruck beschreibt einen beleibten, dickbäuchigen Mann, wie man ihn früher von Klosterbrüdern her kannte. Übertragen hat sich das Sprachbild aber inzwischen auch auf ungewöhnlich große Dinge und wird keineswegs im negativen gebraucht. Der Angler beschreibt große gefangene Fische auch als Kavenzmänner.

Was ist ein Lackmeier?

Richtige Antwort: B) Betrüger. Vor einem Lackmeier sollte man sich in Acht nehmen, denn er ist nichts weiter als ein Betrüger.

Was ist ein Mallörke?

Richtige Antwort B: Unglücksfall, Missgeschick. Hat nichts mit der Insel Mallorca zu tun, sondern ist ein Unglücksfall, ein Missgeschick oder im übertragenen Sinne auch ein uneheliches Kind. Steht bei einem Mallörke der Vater nicht fest, dann wird das Kind auch als Fisternölles bezeichnet.

Was ist ein Näcke Hännes?

Richtige Antwort: B) Blutwurst mit abgezogener Pelle. Die enthäutete Blutwurst wird genussvoll kalt mit Mostert und Zwiebelringen, den Öllekrengskes, und einem Altbier verzehrt.

Was sind Nonneföhzkes?

Richtige Antwort: A) Muzemandeln in der Karnevalszeit. Das ist nichts Unanständiges und riecht auch nicht schlimm. Obwohl der Ursprung des Wortes eigentlich „Kleiner Furz einer Nonne“ oder „Heilige Blähung“ bedeutet. In den Düsseldorfer Traditionsbäckereien ist es ein kleines rundliches Hefegebäck, welches spitz zuläuft und wegen seiner Form auch Muzemandeln nennt. Da das Gebäck wurde zuerst von Nonnen gebacken wurde, ist es eine liebevolle Deutungsvariante.

Was ist ein Nassauer?

Richtige Antwort: A) Schmarotzer. Auch ein nicht gern gesehener Mensch, da er vor allem gerne auf Kosten anderer lebt. Nass ist der geldlose Mensch. Abwertend betitelt man ihn auch als Schmarotzer.

Was sind Penze?

Richtige Antwort: A) kleine Jungen. Das Wort Düsseldorfer Penz ist ziemlich geläufig. Es kann aber auch eine negative Bedeutung haben. Wenn man zum Beispiel sagt: „Do häs awer freche Penz!“

Was bedeutet opjedonnert?

Richtige Antwort: A) herausgeputzt. Dies hat nichts mit einem Donner zu tun und ist im Grunde genommen die negative Beschreibung einer Frau, die sich aufdringlich gekleidet hat.

Was sind Schellemännekes?

Richtige Antwort: A) Kinder, die an den Haustüren klingeln. Das Wort beschreibt einen bei kleinen Kindern beliebten Scherz. Das Klingeln an Haustüren und schnell weglaufen.

Was versteht man unter Schwadernöres?

Richtige Antwort: B) Phrasendrescher. Eigentlich beschreibt es eine Nervensäge, den Vielredner und Phrasendrescher. Den Ausdruck hat der Rheinländer dem italienischen squadrone bzw. dem französichen l’escadron entlehnt. Daraus wurde später der Schwadron.

Was ist ein Owerstövke?

Richtige Antwort: B) Kopf. Der Begriff beschreibt das „Oberstübchen“ also den Kopf und was darin vorgeht – meistens nur Quatsch.

Was bedeutet voll wie en Üll?

Richtige Antwort: B) volltrunken. Hat nichts mit einer Eule zu tun, obwohl es ziemlich gleich geschrieben wird - de Ül. Der alte Ausdruck für den Tonkrug für Bier ist de Üll. Also wenn jemand volltrunken ist wie ein Krug.

Was bedeutet Hals on Beenbrock?

Richtige Antwort: A) Glück und Erfolg. Hier wird niemandem etwas Schlechtes gewünscht, sondern alles Gute. Der Ausdruck stammt aus dem Jiddischen, dort heißt es haslókhe un bróche.