Dauerbaustelle sorgt für Aufregung in Düsseldorf

Seit August 2016 nervt eine Baustelle an der Pionierstraße die Anlieger. Die müssen auch noch ein paar Monate Geduld aufbringen.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Anwohner und Geschäftsinhaber sind sauer: An der Pionierstraße/Ecke Hüttenstraße in Friedrichstadt gibt es seit Monaten eine Dauerbaustelle. Der Grund der Arbeiten ist klar: Die Mischwasserkanäle müssen an dieser Stelle erneuert werden. Aber warum dauert das so lange? Die WZ hat sich einmal vor Ort umgeschaut und mit Betroffenen an der Baustelle gesprochen.

„Es sind viele Leute, die sich beschweren“, hat Kioskbesitzer Hussein Kheder festgestellt. „Die Arbeiten dauern so lange.“ Außerdem seien die Arbeiten und in erster Linie der Lärm für das Geschäft nicht gut. „Es stört einfach!“, regt sich Kheder auf. Der Ladenbesitzer sehnt sich nach einem dem Ende der Bauarbeiten direkt vor seinem Büdchen: „Ich hoffe, dass sie so schnell wie möglich fertig werden, dann haben wir endlich Ruhe!“

Zunehmend ärgern sich Anlieger aber auch über die Müllansammlungen in und unmittelbar neben dem eingezäunten Bereich. Veronika Böcke, Chefin des Friseursalons „Hairfashion VB“, bringt es auf den Punkt; „Das ist immer wieder eine Müllkippe, das finde ich einfach nur schlimm.“ Sie fühlt sich nicht speziell von dem Lärm belästigt, es sei mehr das „Gesamtpaket“, das ihr zu schaffen mache. Damit meint Veronika Böcke neben dem Schmutz insbesondere die Tatsache, dass die umstehenden Zäune oft für Werbeplakate genutzt würden. „Natürlich wirkt sich so etwas auf das Geschäft aus“, musste sie feststellen.

Die Friseurin sagt, dass es die Baustelle mittlerweile seit acht Monaten, also seit August letzten Jahres, gebe und sie voraussichtlich insgesamt für ein Jahr angelegt sei. Verantwortliche hätten ihr erzählt, dass die Arbeiter lediglich 1,5 Meter pro Tag unterirdisch vorankommen würden. Und dabei würden die Männer auch samstags arbeiten, so Böcke.

Volker Paulat vom Amt für Kommunikation der Stadt Düsseldorf weiß nichts von Verzögerungen: „Zwölf Monate waren dafür eingeplant. Wir sind voll im Zeitplan.“

Über Verschmutzungen im Umkreis der Baustelle wisse er nichts: „Nach Angaben unserer Kollegen ist alles sauber“, so Paulat.

Letztlich beschwert sich die Chefin von „Hairfashion VB“ darüber, dass die Arbeiter mit ihren Baustellenautos oft die Straßen zuparkten: „Unsere e Kunden können hier nicht mehr parken“, sagt sie. Ihren Angaben zufolge würden oft gleich mehrere Baustellenautos an und auf der Pionierstraße. Volker Paulat wiederum entgegnet darauf, dass die Baustelle verkehrssicher sei.

Ob der Zeitplan letztlich eingehalten wird, wissen die Anwohner in einem halben Jahr. Aber ist das ein Trost?