Beinahe auf den Tag genau drei Jahre ist es her, dass in der Nachtresidenz an der Bahnstraße Teile der Decke einstürzten und vier Menschen zum Teil schwer verletzt wurden. Monatelang konnte der Club danach nicht öffnen, zwischenzeitlich drohte der „Resi“ sogar die Insolvenz. Jetzt wird der Einsturz gerichtlich aufgearbeitet: Am Dienstag, 8. April, verhandelt das Düsseldorfer Amtsgericht.
Angeklagt ist der Betreiber der Trockenbaufirma, die damals mit dem Abbruch der alten Gipsdecke und der Herstellung einer neuen Abhangdecke beauftragt war. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm fahrlässige Körperverletzung vor. Laut Anklage wurde die Firma des 65-jährigen Düsseldorfers im Juni 2021 mit den Arbeiten beauftragt.
Schon im Herbst habe es dann erste Risse in der Deckenkonstruktion gegeben, heißt es weiter. Um diese zu kaschieren, soll der Angeklagte im Dezember eine zweite Gipskartonanlage angebracht haben. Dadurch jedoch habe sich das Gesamtgewicht der Decke erhöht und sei schließlich am frühen Sonntagmorgen, dem 27. März 2022, eingestürzt – auf einer Länge von 13 Metern, über dem oberen Thekenbereich.
Mehrere Menschen, darunter sowohl Partygäste als auch Mitarbeiter des Clubs, waren dabei verletzt worden, die „Resi“ war zum Zeitpunkt des Einsturzes gut besucht. Eine 25-jährige Mitarbeiterin der „Nachtresidenz“ und eine 20 Jahre alte Besucherin wurden schwer verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Erst kurz zuvor hatte die Nachtresidenz, eine Institution im Düsseldorfer Nachtleben, nach langer Corona-Pause und umfangreichen Umbauarbeiten wieder eröffnet. Danach wurde der Club erneut fast ein Jahr lang geschlossen, seit Anfang März 2023 finden jetzt wieder Partys statt.
Nun kommt der Fall also vor Gericht. Denn der Trockenbauer, so sieht es die Staatsanwaltschaft, hätte mit der erforderlichen Sorgfalt die Ursache für die Rissbildung fachgerecht untersuchen müssen. Dadurch hätte er erkennen müssen, dass die Verdübelung der Putzdecke nicht tragfähig gewesen sei – und das Unglück verhindern können. Die Verhandlung ist für den 8. April angesetzt.