Den Hafen-Kompromiss gibt’s bald schriftlich

Streit zwischen Betrieben und Stadtentschärft.

Düsseldorf. Noch vor vier Wochen war Ernst Lamers nicht gut auf die Stadtspitze zu sprechen. „Warum sollte ich dem glauben?“, hatte er gewettert, nachdem Oberbürgermeister Dirk Elbers überraschend im Rat angekündigt hatte, die Wohnpläne im Hafen bis auf die Speditionstraße komplett zurückzuziehen. Doch inzwischen glaubt Lamers, dass es Elbers ernst ist, denn: „Er und Planungsdezernent Bonin haben von sich aus das Gespräch mit uns gesucht. Und das ist auch noch angenehm verlaufen“, sagt der Vorsitzende des Hafenvereins.

Zum Hintergrund: Seit Jahren fühlen sich die Hafenbetriebe von den Wohnambitionen im Rathaus bedrängt und in ihrer Existenz bedroht, weil die Auseinandersetzungen mit etwaigen Anwohnern aufgrund von Lärm und Gestank nur eine Frage der Zeit seien. Im Zentrum des Streits standen die Spedition-, Kessel- und Weizenmühlenstraße.

Gegenüber der WZ hat Elbers die Kehrtwende damit erklärt, dass man keinerlei Interesse an weiteren juristischen Auseinandersetzungen habe, die noch zehn, 15 Jahre alles blockierten, sondern dass man nun vernünftige Kompromisse suche.

Und so hat das Planungsamt zugesagt, bis Ende 2011 auch schriftlich zu bestätigen, dass Wohnen an der Kesselstraße passé ist und stattdessen Gewerbe angesiedelt werden soll. Zudem lässt das Umweltamt ein Lärmkataster erarbeiten, damit klar ist, wer wo welchen Lärm im Hafen verursacht. Das könnte den Zwist neu beleben. Denn die Hafenbetriebe beziehen die Prüfung auch auf die Speditionstraße. Da will die Stadt auf ihren Wohnplänen beharren.