Parks in Düsseldorf Dreherpark soll Treffpunkt werden
Düsseldorf · In der Grünanlage soll mehr biologische Vielfalt Einzug halten. Für Diskussionen sorgt ein Pavillon als Treffpunkt für Jugendliche.
Der Alte Gerresheimer Friedhof an der Dreherstraße ist ein bei den Gerresheimern äußerst beliebter kleiner Park und gerade für Kinder ideal – es gibt eine Spiellandschaft, viel Grün zum Toben oder Ball spielen, Tischtennisplatten, dazu eine Hundewiese, und der kleine Wasserspielplatz wurde gerade erst erneuert.
Tatsächlich diente das Areal den Gerresheimern bis Anfang des 20. Jahrhunderts mal als Friedhof. Doch für die damals rasant wachsende Gemeinde war schnell nicht mehr genug Platz vorhanden, er wurde aus räumlichen Gründen geschlossen. Eine Erweiterung scheiterte an der neuen Begräbnisordnung: Danach war die Anlage von Friedhöfen innerhalb geschlossener Ortschaften nicht mehr gestattet, es musste ein neuer Begräbnisplatz am Rande der Siedlung gefunden werden. Am Taubenberg wurde man fündig, heute erstreckt sich der Waldfriedhof entlang der Quadenhofstraße und geht hoch bis fast nach Hubbelrath.
Die Gerresheimer machten aus dem verlassenen Grundstück einen Park, der zwar immer noch offiziell Alter Friedhof heißt, im Volksmund aber meist als Dreherpark bezeichnet wird. Und genau hier soll nun Hand angelegt werden. Geplant sind vor allem Maßnahmen zur Klimaanpassung und für mehr biologische Vielfalt. Denn genau dafür steht dem Gartenamt ein Topf zur Verfügung, aus dem die Maßnahme finanziert werden soll. Mit den Mitteln für „kommunale Maßnahmen zur Klimaanpassung und Verbesserung der Biodiversität“ sollen Rasenflächen in insektenfreundliche Blühwiesen umgewandelt und neue Beete geschaffen werden, Stauden, Wildrosen und insbesondere 21 neue Bäume gepflanzt werden. Asphaltierte Flächen werden entsiegelt, damit das Wasser besser versickern kann.
Eine Doppelschaukel und neue Tischtennisplatten für den Park
Da der Etat aber noch durch Gelder aus der Bezirksvertretung 7 aufgestockt wird, kann und soll noch mehr passieren. Eine neue Doppelschaukel wird angeschafft, die Tischtennisplatten werden ausgetauscht, im nördlichen Bereich an der Mauer soll eine kleine Calisthenics-Anlage entstehen, an der sportliche Parkbesucher Kraftübungen machen können. Nicht zuletzt soll der Eingang an die Ecke Dreherstraße/Regenbergastraße verlegt und optisch ansprechender gestaltet werden.
Das alles erklärte Elisabeth Albertshofer vom Gartenamt den Anwesenden einer Bürgerbeteiligung, die aufgrund des schlechten Wetters vom Dreherpark ins Gerresheimer Rathaus verlegt wurde. Das passte insofern gut, da ohnehin fast nur Politiker kamen. Und die diskutierten vor allem über einen Punkt: einen Pavillon, der den Park schmücken soll und nicht zuletzt Jugendlichen als Treffpunkt dienen könnte. Denn das ist aktuell eines der größeren Probleme im Stadtteil – erstens gibt es einen solchen Treffpunkt für Jugendliche in der Öffentlichkeit nicht, und zweitens hat sich diese Zielgruppe stattdessen die Haltestelle Gerresheim-Rathaus am Wallgraben als Alternative ausgesucht, was wegen des nahen Kiosk fast logisch erscheint. Nur leider ist dieser Personenkreis nicht immer leise, es gibt seit Jahren Beschwerden von Anwohnern wegen Lärm, Pöbeleien, Graffiti und Müll. Ende offen.
Könnte jetzt also ein solcher Pavillon Abhilfe schaffen? Allein schon der genaue Standort in dem ja recht übersichtlichen Park sorgte für Diskussionen. Und ist es nicht so, dass man das Problem auf diese Weise nur verlagert? Nein, meint die Bezirksverwaltungsstellenleiterin Claudia von Rappard: „Es geht nicht darum, die Menschen zu verlagern, sondern zu verteilen.“ Sprich: Schafft man einen neuen Platz, besser noch mehrere davon, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Gruppen sich splitten und insbesondere die Anwohner am Wallgraben davon profitieren. Dass ein solcher, entsprechend stabiler Pavillon allerdings nicht ganz so billig werde, so das Gartenamt, konterte eine Besucherin: „Eine einfache Holzhütte wie im Grafenberger Wald würde doch auch reichen.“ Den aktuellen Stand der Planung – Baubeginn soll erst im kommenden Jahr sein – will die Verwaltung der Bezirksvertretung 7 noch in der Juni-Sitzung präsentieren.