Feste in Düsseldorf Ein Brunnenfest für den Gerresheimer Nachwuchs

Gerresheim · In diesem Jahr standen erstmals Kinder im Mittelpunkt der Veranstaltung. Für den Gerresheimer Nachwuchs gab es verschiedene Spielangebote, der Bogen reichte von Street Art bis zur Gerresheim-Rallye.

Im Schatten der Basilika hatten vor allem Familien ihren Spaß.

Foto: Döring, Olaf (od)

Es war eine Premiere und sogleich ein großer Erfolg. Zwar hatte der Bürger- und Heimatverein (BHV) Gerresheim in Kooperation mit der Bürgerstiftung Gerricus, der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde sowie dem Förderkreis Industriekultur Düsseldorf schon mehrmals ein Brunnenfest auf dem idyllischen Gerricusplatz veranstaltet. Doch diesmal standen erstmals Kinder im Mittelpunkt der Veranstaltung. Für den Gerresheimer Nachwuchs gab es verschiedene Spielangebote, wie Hüpfburg, Murmelspiel und Stadtteil-Rallye sowie einen Trödelmarkt. „Für den hatten wir zwar 20 Anmeldungen, doch letztlich sind nur zehn gekommen, aber insgesamt war das Fest ein Erfolg“, sagt Peter Stegt vom BHV Gerresheim. Gut für Eltern und Großeltern: Sie fanden ihrerseits Entspannung an Tischen rund um den sprudelnden Heimatbrunnen.

In der Kirche Sankt Margareta geht es an diesem Tag hoch her. Jedoch nicht in dem ehrwürdigen Gotteshaus als solchem, sondern in seiner Nachbildung in Gestalt einer Hüpfburg. Die Bürgerstiftung hatte die aufblasbare Basilika für die katholische Kirchengemeinde, die sie für Gemeindefeste und in den zahlreichen Kitas nutzt, gesponsert. „Wir haben seinerzeit überlegt, wie man es hinbekommen kann, Menschen zum Anhalten zu bewegen, um dann ins Gespräch zu kommen, und dafür ist eine Hüpfburg ideal, denn insbesondere Eltern kommen da nicht so einfach dran vorbei“, sagt Diakon Oliver Steinbrecher.

Street Art für junge Anfänger bietet beim Fest die evangelische Kirchengemeinde, an deren Stand kosmische Planetenbilder auf Sperrholz-Brettchen gesprüht werden können. „Das ist sehr simpel, geht vergleichsweise schnell und bringt optisch sehr gute Ergebnisse“, sagt Kai Saemisch von der evangelischen Jugend in Düsseldorf.

Besonders gefragt waren
die Laubsägearbeiten

Die Fünfjährige Mia scheut sich zunächst, obwohl sie Gummihandschuhe trägt, die Finger in Farbe zu tauchen, um dann mit ein paar gelben Farbspritzern ihr galaktisches Bild mit ein paar Sternchen zu bereichern. „Normalerweise malt sie gern, sie ist sehr kreativ, aber jetzt wohl ein bisschen aufgeregt“, meint Mutter Liubob, die aus der Ukraine geflüchtet ist.

„Lesen für Lebensmittel“ lautet der Leitspruch der Bücherei St. Ursula der katholischen Kirchengemeinde, die ihren Literatur-Fundus, der von Kafka bis Krimi reicht, gegen eine kleine Spende anbietet. Mit dem Erlös des Bücher-Trödels werden Lebensmittel gekauft, die rund 200 arme Menschen in ihrem Alltag unterstützen. Dicht umlagert ist auch der Stand von Gerd Pisters, der mit seiner Laubsäge für Kinder kostenlos kleine Dinos, Pferde, einen Teddy oder einen Fußball-Spieler heraussägt. Alina ist schon gespannt, sie steht an der Spitze der Schlange und hat sich ein Pferd als Motiv gewünscht. Doch mitten im Produktionsprozess bricht das filigrane Sägeblatt. „Da machen wir eben ein neues rein, dann geht es weiter“, sagt Pisters und wenige Augenblicke später nimmt die Sechsjährige strahlend ihr Holzpferdchen entgegen. Für ältere Kinder ist hingegen die Gerresheim-Rallye, die nach dem Prinzip der Schnitzeljagd konzipiert ist, gedacht. Auf einem Zettel sind mehrere Stationen im historischen Teil Gerresheims vermerkt. „Es geht darum, Kinder zu ermuntern, besondere Orte im Stadtteil besser und bewusster kennenzulernen“, sagt Marion Esser vom Bürgerverein. „Ich bin etwas enttäuscht von der Resonanz des Kindertrödels, dabei ist dies hier der schönste Platz in ganz Düsseldorf, richtig cool“, sagt Gabi, die gemeinsam mit Lily, Tochter von Nachbarn, für nicht mehr benötigtes Spielzeug neue Abnehmer zu finden hofft.

(sb-)