Der „rauchende Rentner“ kämpft um sein Zuhause

War die Kündigung von Friedhelm Adolfs rechtens? Der 75-Jährige bestreitet, dass es die nötigen Abmahnungen gab.

Foto: David Young

Düsseldorf. Seit mehr als einem Jahr kämpft Friedhelm Adolfs um sein Zuhause. Dem Mann, der als „rauchender Rentner“ zum nationalen Medien-Star wurde, ist anzumerken, dass ihn die lange Auseinandersetzung mitnimmt. Am Donnerstag bei der Verhandlung vor dem Landgericht wirkte der 75-Jährige müde und brauchte manchmal Zeit, um Fragen zu beantworten. Auch die Späßchen, die Adolfs gern am Rande des Prozesses machte, sind ihm weitgehend vergangen.

Am Donnerstag ging es darum, ob der Rentner vor der fristlosen Kündigung seiner Wohnung an der Kühlwetterstraße Anfang vergangenen Jahres wusste, dass die Vermieterin ihn vor die Tür setzen wollte. Anfang 2012 hatte er eine Abmahnung bekommen, weil der Zigaretten-Qualm angeblich üblen Geruch im Treppenhaus verbreitet. Erst ein Jahr später hatte die Vermieterin gekündigt. Laut Gesetz hätte die Kündigung zeitnah nach der Abmahnung erfolgen müssen.

Ein mit der Hausbesitzerin befreundeter Makler sagte am Donnerstag aus, dass er Adolfs mindestens zweimal mündlich abgemahnt habe. „Mach keinen Ärger. Die Vermieterin will dir kündigen“, soll er dem Rentner gesagt haben. Der 75-Jährige bestreitet das: „Von einer Kündigung war nie die Rede.“ Das wäre aber bei einer rechtlich gültigen Kündigung notwendig.

Der Makler will in der Wohnung auch fünf volle Aschenbecher gesehen haben. „So viele habe ich gar nicht“, entgegnete Adolfs, „nur einen im Wohnzimmer und einen in der Diele“. Außerdem rauche er etwas weniger, lüfte durch das Kippfenster und hänge auch seine nach Rauch riechenden Jacken nicht mehr auf einen Haken an seiner Wohnungstür. Ob ihm das etwas nützt, bleibt abzuwarten. Das Gericht muss nun entscheiden, ob die Besuche des Maklers als gültige Abmahnungen gewertet werden. Das Urteil soll am 26. Juni verkündet werden.

Kleiner Lichtblick für Friedhelm: Er hat wieder eine Freundin. Die alte Bekannte hatte sich nach den TV-Berichten bei ihm gemeldet.