Der Unglücksflug von Germanwings 4U9525 im Minutenprotokoll
Berlin/Düsseldorf (dpa). Der in Frankreich abgestürzte Airbus A320 ist 1991 ausgeliefert worden und hatte rund 46 700 Flüge absolviert. Die Maschine wurde am Montag einem letzten Routinecheck unterzogen, wie Germanwings-Chef Thomas Winkelmann am Dienstag erklärte.
Der tragische Unglücksflug der Germanwings-Maschine im Minutenprotokoll (MEZ) - basierend auf Angaben von Behörden und Fluggesellschaft:
6.48 Uhr - Der Morgen beginnt mit einem Flug von Düsseldorf nach Barcelona. An Bord der Maschine reisen 122 Passagiere nach Spanien. Nach der Landung an der Mittelmeerküste werden keine Probleme bekannt.
10.01 Uhr - Die Maschine startet auf dem Flughafen in Barcelona 26 Minuten später als geplant zurück in Richtung Deutschland.
10.45 Uhr - Der Airbus A320 hat nach Angaben von Germanwings seine reguläre Flughöhe erreicht. Französische Medien berichten später, das Wetter sei gut gewesen.
10.46 Uhr - Die Maschine geht nach Angaben der Fluggesellschaft für 8 Minuten in einen Sinkflug, der nicht mit der Flugsicherung abgesprochen ist. Dem Online-Dienst Flightradar24 zufolge sank die Maschine dabei mit einer Geschwindigkeit von 3000 bis 4000 Fuß - etwa 900 bis 1200 Meter - pro Minute, vergleichbar mit einem Landeanflug.
10.47 Uhr - Aus dem Flugzeug wird nach ersten Angaben des französischen Verkehrsstaatssekretärs ein Notsignal gesendet, weil sich die Maschine in einer „unnormalen Situation“ befunden habe. Die französische Flugkontrolle teilt später aber mit, es habe keinen Notruf gegeben.
10.53 Uhr - Die Radarverbindung bricht auf 6000 Fuß Höhe (ca. 1800 Metern) ab. Die Maschine ist im Estrop-Massiv rund 100 Kilometer nordwestlich von Nizza abgestürzt.
11.30 Uhr - Etwa zu diesem Zeitpunkt erhält der Flughafen Düsseldorf nach Angaben eines Sprechers die Information, dass die Maschine vom Radar verschwunden ist. Ein Krisenstab wird eingesetzt.
11.55 Uhr - Die Maschine hätte in Düsseldorf landen sollen. Angehörige und Freunde der Opfer werden in Düsseldorf und Barcelona betreut und am Flughafen in einen geschützten Bereich gebracht.
13.00 Uhr - Das Luftfahrtbundesamt teilt mit, es sei ein Krisenstab gebildet worden.