Kinder in Düsseldorf Diese besonderen Spielplätze fallen aus der Rolle

Düsseldorf · In Düsseldorf gibt es mehr als 400 öffentliche Spielplätze. Einige davon sind besonders attraktiv – drei Beispiele aus drei Stadtteilen.

Alessia probiert auf dem Oberrather Waldspielplatz Müllers Wiese die Kletteranlage aus.

Foto: Julia Hallmann

. Die Stadt Düsseldorf verfolgt das Ziel, attraktive Spielangebot mit hoher Aufenthaltsqualität nahe zum Wohnort für Kinder und Jugendliche zu erhalten oder zu schaffen. Dafür wurde unter anderem ein Masterplan Kinderspielplätze ins Leben gerufen. Inzwischen gibt es in der Landeshauptstadt mehr als 400 öffentliche Spielanlagen, darunter gut 20 Waldspielplätze und zehn Wasserspielplätze. Außerdem noch vier Abenteuerspielplätze, die aber nur teilweise städtisch sind.

Die Stadt Wert legt darauf, dass der Zustand der Spielgeräte kontinuierlich überprüft wird. Kleinere Reparaturen auf Spielplätzen erledigt das Gartenamt direkt vor Ort. Größere Reparaturen werden von der betriebseigene Schreinerei oder Schlosserei vorgenommen. Zudem wird nach Möglichkeit jeder Kinderspielplatz nach rund 30 Jahren saniert oder neu gestaltet. Das entspricht der durchschnittlichen Lebensdauer der Anlagen.

Drei ganz unterschiedliche und besondere Anlagen in der Stadt:

Waldspielplatz Müllers Wiese

Die rund 9000 Quadratmeter große Anlage steht unter dem Thema „Spielen mitten in der Natur“, denn der Spielplatz liegt direkt am Waldrand an der Stadtbahnhaltestelle Oberrath. Müllers Wiese zeichnet sich durch den großzügigen Platz zum Spielen und Toben und dem umfangreichen Angebot für Kinder und Jugendliche jeden Alters aus. Schaukeln, Wippen, ein Spielhaus mit Rutsche, ein Sandspielplatz, aber auch Fußballtore, ein Basketballkorb, eine Tischtennisplatte und eine Seilbahn gehören unter anderem dazu. Aber auch ohne Geräte können die kleinen Besucher viel Spaß haben, wenn sie beispielsweise durch das Unterholz stromern, Blätter und Eicheln sammeln, Hütten bauen oder Verstecken spielen.

Eine Besonderheit und das Herzstück der Anlage ist die aus Robinienhölzern bestehende Kletteranlage mit vielen Balancier- und Seilelementen sowie Hangelgirlanden, die für Grundschulkinder und Jugendliche gleichermaßen geeignet und herausfordernd ist und eine Gesamtlänge von 38 Metern aufweist. Sie ist allerdings in die Jahre gekommen und soll im Herbst umfassend saniert werden. Wem das alles noch nicht reicht, der kann sich auf dem zwei Kilometer langen Trimmpfad auspowern, dessen erste Station sich am Rande des Waldspielplatzes befindet. Die Forstarbeiter haben für den Spielplatz mehrere rustikale Tische und Waldbänke angefertigt. Die laden nun zum Picknick ein, denn auf dem Waldspielplatz kann man leicht einen ganzen Tag verbringen und da braucht es dann eine Stärkung. Familien nutzen die Anlage auch gerne, um dort einen Kindergeburtstag zu feiern. In unmittelbarer Nachbarschaft gibt es zudem mehrere Gaststätten, ein Café und ein Kiosk.

Spielplatz Emmastraße 2.0

Wasserspielplätze haben in Düsseldorf seit den 1950er-Jahren Tradition. Sie sollten damals fehlende Schwimmbäder ersetzen. Zehn Wasserspielplätze gibt es bis heute in der Landeshauptstadt. Eine dieser Anlagen ist der Spielplatz Emmastraße 2.0. Spielen unter „Palmen“ – das können Kinder auf dem Spielplatz im Volksgarten in Oberbilk. Das große Areal des Kinder- und Wasserspielplatzes gliedert sich nahtlos in die Parkumgebung ein. Hier können ein kenterndes Piratenschiff und ein riesenhafter roter Drache, der kein Feuer, sondern Wasser speit, erklommen werden. Neben klassischen Rutschen, Wippen und Klettergerüsten findet sich auf dem Gelände ein rund 180 Meter langes „Wasserband“, in dem die Kinder durch das „kühle Nass“ waten können. Es gibt Wasserdüsen, -pumpen und -fontänen, außerdem Schaufelräder. Mit kleinen Schleusentoren lässt sich experimentieren, was passiert, wenn man das Wasser staut oder es fließen lässt. An einer sogenannten Matschanlage kann das Wasser zusätzlich noch mit Sand kombiniert und „vermatscht“ werden. Die Sandmatschanlage sei gemeinsam mit einem unterfahrbaren Sandspieltisch zudem, so die Stadt, auch zum barrierefreien Spielen beispielsweise für Rollstuhlfahrer geeignet. Den ursprünglichen Spielplatz hatte die Stadt hier zur Bundesgartenschau 1987 gebaut. Nach etlichen Jahren der Benutzung waren mit der Zeit die Kunststoffbeläge verschlissen. Eine Sanierung war fällig. 2019 modernisierte die Stadt die Anlage für 600 000 Euro und sammelte dafür zuvor Anregungen der Bürger ein. Aus den Kunststoffbelägen wurde ein Betonsteinpflaster. Über das gesamte Gelände sind Kunst-Palmen, Liegen und zahlreiche Picknicktische für Familien verteilt. In der Mitte der Anlage liegt zudem ein Toilettenhäuschen.

Abenteuerspielplatz Eller

„Aus Kindern, die nichts dürfen, werden Erwachsene, die nichts können.“ Dieser Sinnspruch symbolisiert vortrefflich die Herangehensweise, die der Verein Abenteuerspielplatz Eller für seine erlebnis- und abenteuerpädagogische Einrichtung auf 11.000 Quadratmetern an der Heidelberger Straße 46 in unmittelbarer Nähe von Schloss Eller für sich in Anspruch annimmt. Im Vorjahr feierte der Verein 50. Geburtstag, die Ursprünge des Abenteuerspielplatzes reichen auf ein Planspiel zurück, das 1972 an der Pädagogischen Hochschule durchgeführt wurde. Ein Jahr später wurde der Abenteuerspielplatz für Sechs- bis 14-Jährige eröffnet. Die Initiatoren, allesamt Sozialpädagogen, wollten in Absprache mit der Stadt, dass Kinder ihr eigenes Abenteuerland aufbauen können, entsprechende Ideen holte sich das Quartett um Friedhelm Brömm, dem ersten Vorsitzenden des Trägervereins, aus Schweden und den Niederlanden. Das für die jungen Besucher kostenlose Konzept ging auf. Bekannt ist der Abenteuerspielplatz in Eller nicht zuletzt für die Groschenkirmes im Herbst, eingebettet in ein Fest können Kinder für einen Groschen (mittlerweile 10 Cent) bei Geschicklichkeitsspielen ihr Glück versuchen.