Die Düsseldorfer sind am gesündesten in NRW

Menschen hier sind seltener krankgeschrieben. Anteil psychischer Befunde nimmt zu.

Die Düsseldorfer sind am gesündesten in NRW
Foto: SL

Düsseldorf. In Düsseldorf sind die Menschen gesünder als in anderen NRW-Städten. Das legen die Zahlen der Krankenkasse DAK für das Vorjahr nahe. Demnach liegt die Zahl der krankheitsbedingten Ausfalltage von Arbeitnehmern in Düsseldorf und Umgebung deutlich unter Landes- und Bundesschnitt. Über die Gründe können die Experten allerdings nur mutmaßen.

Bei 3,3 Prozent lag der Krankenstand in Düsseldorf im Jahr 2013, der NRW-Schnitt war 3,9 Prozent. Während Köln mit 3,5 Prozent knapp hinter Düsseldorf liegt, rangieren Städte wie Gelsenkirchen und Bottrop mit 5,3 oder Bochum mit 4,5 Prozent am anderen Ende der Skala.

Auffällig ein weiterer Unterschied: Während auf Landesebene die Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems mit Abstand für die meisten Ausfalltage sorgen, liegen sie in Düsseldorf auf dem dritten Platz, hinter Atemwegs- und psychischen Erkrankungen.

Die DAK präsentierte die Zahlen gestern mit Experten vom AHG-Gesundheitszentrum. Zu den Gründen für die Düsseldorfer Besonderheiten sagte AHG-Direktor Sven Schunter: „Man kann da nur spekulieren.“ Eine Erklärung für geringe orthopädische Diagnosen könne sein, dass in der Stadt die Quote von Jobs mit körperlicher Belastung geringer sei.

Weitere Gründe, die Schunter nennt, könnten auch das generell höhere Gesundheitsniveau in der Landeshauptstadt erklären: ein höheres Gesundheitsbewusstsein, das sich zum Beispiel in sportlicher Aktivität niederschlägt, nannte Schunter mit Verweis auf die vielen Fitnessstudios. Höherer Bildungsstand und soziale Stellung gingen generell mit besserer Gesundheit einher.

In einem anderen Punkt ist Düsseldorf dagegen gar nicht untypisch. Der Anteil an psychischen Erkrankungen nimmt weiter zu, sie machen inzwischen 18 Prozent der Erkrankungen aus (siehe Infografik). Die Zunahme von Burn-out-Patienten spielt dabei eine wichtige Rolle.

Unter diesen Patienten ist laut AHG-Chefarzt Matthias Gasche die Zahl derer hoch, die sehr lange krankgeschrieben werden: „Immer mehr kommen zu uns und sind schon ein halbes Jahr krankgeschrieben.“ Deshalb hat das Gesundheitszentrum ein neues Verfahren eingeführt, um solchen Menschen schneller in eine erste Kurzzeittherapie zu bringen.