Zauberei im Stadion Die Ehrlich Brothers wollen in Düsseldorf zwei Weltrekorde aufstellen
Düsseldorf · Das Magier-Duo sagt, was bei seiner Jubiläumsshow am 15. Juni in der Arena zu erwarten ist. Es soll auch einen extra für Düsseldorf konzipierten Trick geben.
Sie springen mit Motorrädern aus iPads, lassen Spielzeugautos zu Monstertrucks wachsen oder verformen Eisenbahnschienen mit scheinbar bloßen Händen. Chris und Andreas Ehrlich sind Profis, wenn es darum geht, ihr Publikum zu verzaubern und in die Welt der Illusionen und des Staunens zu entführen. Um zu unterstreichen, wie wichtig ihnen letzteres ist, zitieren sie sogar Goethe: „Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen.“ Kindliches Staunen zu erzeugen ist also das selbstgesetzte Ziel des Magier-Duos, das seit 19 Jahren auftritt.
Doch wie stellt man in einem Stadion wie der Arena, die gut 44 000 Sitzplätze fasst, das Staunen und den Kontakt zu den Zuschauenden sicher? Dies gelingt mit gemeinschaftlicher und gleichzeitiger Zauberei aller anwesenden Besucher, lautet die Antwort von Andreas Ehrlich. Dabei haben die Ehrlich Brothers ehrgeizige Ziele: „Wir werden versuchen, einen neuen Weltrekord aufzustellen. Wenn es klappt, werden alle 44 000 Besucher einen Zaubertrick aufführen und sich dabei selbst verzaubern – ohne zu wissen wie es geht.“ Dies wäre bereits der dritte Weltrekord der beiden Magier, die nach wie vor den 2016 in der Arena in Frankfurt aufgestellten Weltrekord für die größte Live-Zaubershow mit 38 503 Zuschauenden halten. Auch dieser Rekord soll nun im Juni in Düsseldorf überboten werden.
Die logistische Herausforderung mit dem benötigten Equipment in kurzer Zeit den Ort zu wechseln und es vor Ort auf- und abzubauen, wird dabei von einem 70 Personen starken Team gemeistert. Die Tricks entwickeln die Brüder zusammen mit einem Werkstatt- und Konstruktionsteam selber. Letzteres kümmert sich zusätzlich um die Umsetzung der Tricks. Dies dauert manchmal von der Konzeption bis zum finalen Ergebnis bis zu zwei Jahre. Dabei packen beide Brüder auch selber an: „Unser Vater war gelernter Werkzeugmechaniker und hat uns über einen Zeitraum von knapp 20 Jahren viel Equipment gebaut“, sagt Andreas Ehrlich. Die einzige Bedingung der väterlichen Hilfe sei dabei die Anwesenheit beider Brüder während des Konstruktionsprozesses gewesen. Dies habe beiden „massiv Wissen vermittelt“. „Aber ich habe es gehasst“, sagt Chris Ehrlich mit einem Lachen. Er kümmere sich lieber um das Design.
Ein bisschen technische Hilfe bei aller Zauberei darf es dann aber doch sein: Eine Konstruktion aus Seilsystemen wird den beiden Zauberern, die sich selbst auch als Entertainer verstehen, dabei behilflich sein möglichst schnell innerhalb der Arena die Bühne und somit auch den Ort der Zauberei zu wechseln.
So werde es auch leichter, Zuschauer in die Tricks einzubinden. Um den unfreiwilligen Mitspielern die Auftritte leichter zu machen, werde mit viel Humor versucht, ihnen die Hemmungen zu nehmen.
Die Illusionen geschehen dann also unmittelbar vor den Augen der Besucher. Klar, dass dabei nicht immer jeder Trick reibungslos abläuft. So sei Chris Ehrlich einmal während eines Zaubertricks aus dem iPad rausgefallen statt auf einem Motorrad rausgesprungen. Seine Haare hätten zudem während einer anderen Show kurzzeitig Feuer gefangen. Verletzt wurde er aber nicht. Darf es auch ein ungefährlicher Trick sein? „Wir verwandeln einfach Kölsch in Alt“, witzeln die Brüder. Wie genau, verraten sie allerdings nicht. Berufszauberer brauchen schließlich auch ihre Geheimnisse.