Landtagswahl 17 Die Grünen bangen um zwei ihrer drei Landtagsmandate

Maue Umfragen sorgen die vier Kandidaten. Sie setzen vor allem auf Hausbesuche.

Foto: Grüne Düsseldorf

Düsseldorf. Wie in panischer Angst vor dem Wahltag am 14. Mai wirken die Düsseldorfer Landtagskandidaten der Grünen nicht. Aber besorgt sind sie natürlich, angesichts der stabil-düsteren Umfragenlage. Landet Bündnis 90 / Die Grünen bei den aktuell prognostizierten sechs Prozent, bleibt von den drei Düsseldorfer Abgeordneten wohl nur eine übrig — Monika Düker, seit 17 Jahren im Landesparlament und auf dem sicheren Platz 7 der Reserveliste.

Stefan Engstfeld (Platz 16) und Martin-Sebastian Abel (18) aber wären raus. Warum die Grünen bei den Demoskopen so schwach dastehen, kann sich Engstfeld nicht recht erklären: „Sicher hat der Schulz-Hype eine Rolle gespielt, ansonsten aber haben wir gegenüber Januar ja weder inhaltlich noch personell groß was verändert“, sagt er. Düker spürt eine „leichte Konjunkturflaute für unseren Markenkern“, sprich, das Umweltthema bewege die Menschen derzeit weniger als ihre Sicherheit, auch ihre wirtschaftliche.

Und deshalb stellt Düker diesmal als erstes die Leistungen der rot-grünen Regierung im Bereich innere Sicherheit heraus, so die Aufstockung der Polizistenzahl und sinkende Einbruchszahlen. Um dann zu warnen: „Ohne uns in der Regierung wird der Klimaschutz glatt hinten runterfallen.“

Abel wirbt mit Kita- und Schulausbau und mit der Landesunterstützung für die Kultur in Düsseldorf (Schauspielhaus, Tanzhaus etc.). Engstfeld stellt neben einer „klaren grünen Haltung pro Flüchtlingsschutz und Europa“ den Kampf gegen Lärm heraus — von Autos, Zügen und Flugzeugen: „Wir sind klar gegen eine Kapazitätserweiterung am Flughafen“, sagt er.

Ansonsten versuchen sich die Grünen selbst Mut zu machen. Düker sagt, sie habe schon viel unangenehmere Wahlkämpfe erlebt, als man als Grüne(r) übel beschimpft worden sei. „Die Leute jetzt sind sehr zugänglich und offen für unsere Argumente“, berichten Engstfeld, Abel und Astrid Wisendorf (die im Norden kandidiert) unisono vom Straßenwahlkampf, bei dem sie diesmal viele Hausbesuche absolvieren. Überhaupt setzt man auf Themen statt auf Köpfe, so tauchen die vier Kandidaten auf den Wahlplakaten nicht auf. Apropos Plakate: Parteisprecherin Mirja Cordes berichtet von ungewöhnlich vielen Zerstörungen und Schmierereien, in einigen Stadtteilen pinselten Unbekannte dutzendfach „Deutsch-Hasser“ auf Plakate, woraus die Grünen in mühsamer Eigenarbeit „Weniger Hass“ machten.