Karneval Die Köln-Düsseldorfer Jecken können auch miteinander

Bei der Kölner Fernsehsitzung feiert OB Thomas Geisel mit, auf dem Weissfräcke-Schiff das Dreigestirn und das Prinzenpaar.

Gute Laune auf der MS Lord Byron: das Düsseldorfer Prinzenpaar (in der Mitte Prinz Hanno I. und Venetia Sara) mit dem Kölner Dreigestirn.

Foto: Stephan Eppinger

Gleich zwei Mal gab es am Wochenende hohen Besuch aus Düsseldorf in Köln. Am Freitagabend feierte Oberbürgermeister Thomas Geisel bei der ARD-Fernsehsitzung im Gürzenich. Mit am Tisch saßen neben der Kölner Kollegin Henriette Reker auch OB Uwe Richrath aus Leverkusen und OB Ashok-Alexander Sridharan aus Bonn.

Dabei hatte das Düsseldorfer Stadtoberhaupt mit seiner Frau Vera reichlich Spaß, bis tief in die Nacht tanzten die beiden im Saal. Nur beim etwas wilden Kostüm als Quasimodo kamen in Köln leichte Zweifel auf. „Das kommt, wenn man zu viel Altbier trinkt“, witzelte Comedian Guido Cantz bei seinen Ausflug zu den Promis in den ersten Reihen. Vorher hatte er noch die verbindenden schwäbischen Wurzeln seiner Familie und des OBs hervorgehoben.

Henriette Reker: „Wir müssen viel näher zusammenrücken“

Am Sonntag gab es dann bei der 43. Schiffstour der Weissfräcke ein ganz anderes Gipfeltreffen: Nachdem am Vortag bereits das Mönchengladbacher und das Bonner Prinzenpaar zu Besuch gewesen war, legte die MS Lord Byron am Sonntag gegen Mittag am Kölner Altstadtufer an. Dort kam zunächst das Düsseldorfer Prinzenpaar und nur kurz später das Kölner Dreigestirn an Bord. Dabei stimmte die Chemie zwischen den Narrenherrschern. „Herrlich zwischen zwei Prinzen zu stehen“, freute sich Venetia Sara, während Prinz Hanno I. ein wenig mit Jungfrau Johanna anbandelte. Derweil gab der Kölner Prinz Thomas II. zu, ab und zu von seiner Frau zum Einkaufen nach Düsseldorf mitgenommen zu werden, wo er dann in einem Restaurant seiner Wahl geparkt wird.

Derweil liebäugelte die Venetia mit dem kölschen Sessionsmotto: „Mer stelle alles op der Kopp könnte auch mein Motto sein“, saget Sara zwischen Helau und Alaaf. Vom Dreigestirn gab es Lob für das Prinzenpaar: „Die zwei sind echt nett. Aber ein Kölsch wäre mir zum Trinken lieber“, sagt Thomas II. mitten im Altbier-Sektor. Der Kölner Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach hatte sich mit der kölschen Damengesellschaft Schmuckstückchen extra weibliche Verstärkung mit an Bord gebracht. „Der ist sich schon geknickt, weil der FC heute verliert“, sagte der bekennende Gladbach-Fan und Weissfräcke-Präsident Burkard Brings dem FC-Vize Ritterbach — und bekannte sich trotzdem zu den kölschen Wurzeln seiner Familie „in der Karnevalshauptstadt“.

Versöhnliche Töne stimmte auch Kölns OB Henriette Reker auf dem Schiff an: „Wir müssen viel näher zusammenrücken. Vielleicht wäre eine Städtepartnerschaft zwischen Köln und Düsseldorf mal interessant. Der Karneval wirkt hier auf jeden Fall als verbindendes und integratives Element.“