Düsseldorf Schüler beleben Museum mit neuen Werken
Klassen des Marie-Curie- Gymnasiums stellen eigene Arbeiten im Kunstpalast aus.
Düsseldorf. Unter dem Motto „Kunstwerke wecken!“ haben sich Schüler des Gerresheimer Marie-Curie-Gymnasiums ans Werk gemacht. Unter Anleitung ihrer Kunstlehrer hatten die Kinder und Jugendlichen das Museum Kunstpalast besucht und sich zum Schaffen eigener Arbeiten inspirieren lassen. Sonntagvormittag war die große Eröffnung mit musikalischer Untermalung durch das Schulorchester, das mit einem symphonischen Tango Astor Piazzollas Musik des 20. Jahrhunderts darbot. Das war freilich passend zur Entstehungszeit eines Großteils jener Kunstwerke, mit denen sich die Schüler kreativ auseinandersetzten.
Sechstklässler lernen von Otto Dix und Ernst Ludwig Kirchner
Beim Betreten des Ausstellungsraums fällt direkt ein großes, weißes Knäuel ins Auge. Fabriziert wurde es laut Hinweistafel von der Stufe 7 als „Gemeinschaftsarbeit, die chaotisch über sich selbst hinauswuchert“. Sie trägt den Titel „Geflechte“ und wurde angeregt von der Installation „Das vegetative Nervenkostüm“ von Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger, die seit 2006 in der hohen Eingangshalle des Kunstpalastes schwebt. Das auf dem Fußboden platzierte Gebilde besteht aus weiß getünchten Hölzern, Ästen und Schnüren. Es steht unübersehbar im Mittelpunkt des Raumes. Zu sehen sind auch Foto-Porträts von Schülern durch Schüler sowie Kurzfilme mit fiktiven Szenen, die sich aus der Anschauung von Gemälden entwickelten, und Wasserfarben-Bilder.
Die Betrachtung von Werken der Expressionisten Otto Dix und Ernst Ludwig Kirchner wären Ausgangspunkt gewesen bei der Anfertigung der farbintensiven Aquarelle, erklärt Christine Maerz, Referendarin für das Schulfach Kunst am „Marie Curie“. An dieser und jener Stelle seien sehr starke Kontraste, erklärt uns die zwölfjährige Sechstklässlerin Elena Fischer. Aufmerksam hört auch ihre Mitschülerin Marit Arntz (11)zu, die ebenfalls ein Bild gemalt hat. Sich selber im Zimmer in Szene zu setzen, sei die Aufgabe gewesen, erklärt Pädagogin Maerz. Und als Technik habe man sich eben für die der Expressionisten entschieden.
Im Museum Kunstpalast ausstellen wollten viele, berichtet Birgit Huebner, Mitarbeiterin in der hauseigenen Abteilung Kulturelle Bildung. Doch nicht alle Anfragen von Düsseldorfer Schulen könnten berücksichtigt werden. Das Marie-Curie-Gymnasium sei nun aber schon zum dritten Mal erkoren worden, mit dem Museum zu kooperieren.
Einer der Gründe sei die langjährige Bekanntschaft mit dem Kunstlehrer Frank Buscher. „Wir haben beide an der Kunstakademie studiert“, sagt Huebner. Diejenigen, die wie Buscher dort Kunstpädagogik studierten, seien einfach besonders nah dran an der Kunst und deren Produktion an der Kunstakademie. Wer von dort komme, mache schon mal einen ganz anderen Kunstunterricht.
Schüler schaffen neue Impressionen bekannter Werke
Zu seinem Konzept der Kunst-Pädagogik gehöre die Anleitung zum Forschen, sagt Buscher. „Wir haben die Schüler 15 Minuten durchs Museum gehen lassen“, sagt der Lehrer. In der Zeit hätten diese sich ein Werk aussuchen sollen, mit dem sie sich näher beschäftigen wollten. Vom Eingeprägten hätten die Schüler dann ein eigenes Bild angefertigt. Abgeschaut habe er sich diese Vorgehensweise von den „Mental Maps“ des deutschen Malers Franz Ackermann. Es gehe darum, eine ganz persönliche Impression von den betrachteten Bildern mit eigenen Mitteln wiederzugeben.
Seit 2007 existiert im Museum Kunstpalast die Tradition, Bilder und Plastiken von Schülern in einem separaten Raum auszustellen. Das Marie-Curie-Gymnasium ist jetzt schon zum dritten Mal von der Partie. Auch Schüler und Lehrer des ebenfalls in Gerresheim gelegenen Gymnasiums Am Poth haben bereits Schauen gezeigt.