Düsseldorf Die Party-Location auf dem Fischmarkt

Vor drei Jahren öffnete Dave Hänsel seinen Weinstand am Rheinufer. Inzwischen hat die Bude Kultstatus und ist nicht mehr wegzudenken.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Das war ein Auftakt nach Maß in die 18. Fischmarktsaison. Strahlender Sonnenschein sorgte für strahlende Gesichter. Tausende Besucher schoben sich an den 90 Ständen vorbei und sorgten bei den Händlern für klingelnde Kassen. Einige hatten nicht mit diesem Andrang gerechnet und meldeten schon frühzeitig - ausverkauft!

Im dritten Jahr ist auch TV-Koch Dave Hänsel mit seinem Weinstand auf dem Fischmarkt vertreten — und inzwischen nicht mehr wegzudenken. Ab mittags gibt es kein Durchkommen mehr und man kann getrost behaupten, dieser Stand hat einen gewissen Kult-Charakter. „Mit einem kleinen Verkaufswagen habe ich vor drei Jahren angefangen“, erinnert sich Hänsel. Doch der war mit seinen zwei Metern Verkaufsfläche schnell viel zu klein. Inzwischen misst die Theke gut fünf Meter und selbst damit stößt er langsam an Kapazitätsgrenzen. Aber den kleinen Verkaufswagen kann er immer noch gut gebrauchen. Als Lager für die vielen Kisten Wein.

Die Idee kam den beiden beim Essen, natürlich auf dem Carlsplatz. „Um den Verkaufswagen bezahlen zu können, musste ich einen Sparvertrag auflösen und hatte dann sowieso kein Geld, um Theo zu bezahlen. Alles in allem aber ein Glücksgriff, wie sich inzwischen herausgestellt hat“, sagt Hänsel mit einem Grinsen im Gesicht.

Doch wie erlangt man eigentlich Kult-Status? „Keine Ahnung“, meint Hänsel, „du schlägst ja nicht hier auf und denkst, dass dir die Leute in ein paar Monaten plötzlich die Bude einrennen. Wahrscheinlich ist es eine Kombination aus vielen Dingen. Das Ambiente, das Produkt, der Service und ein toller DJ.“

Und für die Musik ist Theo Fitsos verantwortlich, ein guter Freund von Hänsel. Deswegen nimmt er auch kein Geld, sondern geht dafür, wann immer er will, zu Daves Marktlokal auf den Carlsplatz und genießt die Köstlichkeiten, die der TV-Koch dort anbietet. „Dafür darf ich dann aber auch auflegen, was ich will. Aber das Komische ist, den Leuten gefällt das unglaublich gut.“

Größtenteils läuft Musik der 1980er Jahre. Police, Dire Straits, Terry Jacks, The Rubbetes oder The Mamas and the Papas. Das Publikum ist zwischen 18 und 80 und tanzt begeistert mit.

„Alle Leute sind hier gut drauf und du denkst, du bist im Urlaub. Alle wollen miteinander Spaß haben. Außerdem kann man hier auch prima allein hingehen, denn man trifft sowieso irgendjemanden, den man kennt“, sagt Karin Struck.

„Hier laufen so viele unterschiedliche Menschen rum, aber das ist völlig egal. Hier lebt man richtig dieses Düsseldorfer Gefühl - komm lass uns zusammen feiern“, meint auch Melanie Eichner. „Deshalb verpasse ich auch nie einen Fischmarkt.“

Gegen 18.30 Uhr drängt Dave Hänsel langsam auf den Feierabend. Der Fischmarkt ist vorbei. „Wenn ich nichts sagen würde, dann würden die Leute um 23 Uhr noch hier stehen.“