Düsseldorf Die Rheinbahn sucht das Super-Schild
An der Heine-Allee stehen seit Freitag vier neue Varianten, zu denen das Unternehmen eine Umfrage gestartet hat.
Düsseldorf. Die neuen Haltestellen-Schilder der Rheinbahn sind gefloppt. Hauptkritikpunkte: Zu kleine Schrift, senkrecht geschriebene Haltestellennamen — und das auch noch auf rotem Hintergrund, also mit schlechterem Kontrast. Jetzt bessert das Unternehmen nach.
Vier Varianten von möglichen neuen Schildern stehen seit Freitag an der ehemaligen Haltestelle an der Heinrich-Heine-Allee. Noch am Montag können die Düsseldorfer vor Ort von 14 bis 17 Uhr ihre Meinung auf Fragebögen von Rheinbahnmitarbeitern hinterlassen, die auch am Freitag schon Befragungen durchführten. Für jedes Schild wird ermittelt, wie gut etwa Lesbarkeit und Gestaltung ankommen. Auch auf der Facebook-Seite des Unternehmens.
„Uns geht es um ein Stimmungsbild. Das fließt in unsere Entscheidung ein“, sagt Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. Dabei gehe es nicht darum, eines der vier Schilder auszuwählen. Vielmehr sollen die besten Elemente aller Schilder zusammengeführt werden. „Herauskommen soll am Ende das perfekte Schild“, sagt Schumacher.
Im Herbst sollen die neuen Folien angebracht werden. An 400 bereits aufgestellten Rahmen müssen sie ausgetauscht werden. Die Rheinbahn hatte sie samt neuer Masten vor allem deshalb aufgestellt, da die neuen Schilder von einem Mitarbeiter allein ausgetauscht werden können. Bei den alten mussten immer mindestens zwei Hand anlegen.
Wie schwierig das wird, es mit den neuen Folien am Ende möglichst allen recht zumachen, zeigte eine Umfrage der WZ vor Ort. So hat die ältere Generation offenbar ganz andere Vorstellungen von guter Lesbarkeit als die junge. So ist es Seniorenbeirat Heinz-Werner Meier im Sinne der Sehbehinderten wichtig, dass der Haltestellenname fettgedruckt ist und die Anschlüsse durch Linien getrennt sind. Und ein roter Hintergrund sei für Farbenblinde ein Problem. Auch Heidi Pausch (74) sind genau diese Punkte wichtig. Bei den neuen Schildern habe sie eine Lesebrille gebraucht. Jetzt favorisiert sie wie Meier Schild Nummer eins.
Anders sehen das Sebastian Steffens und Dominik Lux (beide 19 Jahre alt). Sie finden, dass sich die Schrift auf dem roten Hintergrund besser abhebt. Das empfindet auch Leonie Gösling (22) so. Zudem findet sie das Schild mit Linien als „zu überladen“. So favorisiert sie wie Lux und Steffens das Schild mit der Nummer zwei. „Das hat für mich das klarste Layout.“
Einig sind sich Jung und Alt jedoch darüber, dass der senkrechte geschriebene Stationsname wie auf Schild vier durchfällt.
Einig sind sie sich da mit dem Verkehrsexperten der CDU-Fraktion, Andreas Hartnigk, der sich am Freitag ein Bild vor Ort machte und klare Worte fand: „Ich weiß nicht, ob das hilfreich ist, jetzt noch mal vier Varianten vorzuschlagen. Das ist das laufende Geschäft der Rheinbahn. Ich habe eigentlich erwartet, dass das schon beim ersten Versuch klappt. So wie das vorher seit über 100 Jahren immer geklappt hat.“